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So kann’s gehen. Schon nach 125 Sekunden gingen die Bayern 1:0 in Führung. Lewandowski (9) hatte einen Schuss von Martinez mit der Hacke abgefälscht.
© Federico Gambarini/dpa
Update

Erstes Halbfinale im DFB-Pokal: FC Bayern nach 6:2 bei Bayer Leverkusen im Endspiel

Spannend ist anders, aber das stört die Bayern überhaupt nicht. Nach einem 6:2 in Leverkusen steht der alte und neue Meister auch im DFB-Pokalfinale.

Die Spieler von Bayer Leverkusen kamen wie aufgezogen aus der Kabine. Erst wurde ein Schuss von Kevin Volland gerade noch geblockt, dann scheiterte Karim Bellarabi freistehend an Sven Ulreich. Ein Tor zu diesem Zeitpunkt und das DFB-Pokalhalbfinale gegen den FC Bayern hätte kippen können. Doch weil die Mannen von Trainer Heiko Herrlich schon im ersten Durchgang einigermaßen übermütig begonnen hatten, sollte es mal wieder nicht reichen mit einem Erfolg gegen die Münchner. Schon in den ersten zehn Minuten des Spiels hatten Javi Martinez und Robert Lewandowski zweimal für die Bayern getroffen und kurz nach der Doppelchance für Bayer nach Wiederbeginn gelang erst Thomas Müller das dritte Tor für die Gäste und dann machte Thiago nach einer Stunde mit dem 4:1 schon alles klar. Am Ende hieß es gar 6:2 (2:1) für den FC Bayern, der damit im Endspiel am 19. Mai im Berliner Olympiastadion steht. „Es gab auch eine Phase, wo das Spiel wirklich offen war. Aber wir haben uns das redlich verdient“, sagte Dreifachtorschütze Müller nach dem Spiel.

Vor neun Jahren hatte sich in der Leverkusener Arena Pokalhistorie zugetragen. Im März 2009 besiegte Bayer die Münchner 4:2 im Viertelfinale – es war die letzte Auswärtsniederlage, die die Bayern im DFB-Pokal bis zum Dienstagabend kassiert hatten. 25 Spiele in Folge verließen sie danach immer als Gewinner das gegnerische Stadion und daran sollte sich auch diesmal nichts ändern. Dabei hatte Jupp Heynckes vor dem Anstoß noch die Nachricht verkraften müssen, dass Mittelfeldarbeiter Arturo Vidal nicht nur in Leverkusen fehlen würde, sondern mit seiner am Sonntag im Training erlittenen Knieverletzung für den Rest der Saison und damit auch für die Spiele in der Champions League gegen Real Madrid ausfällt.

Die Bayern stehen zum insgesamt 22. Mal im Pokalfinale

Im Spiel wurde dann aber schnell deutlich, dass ein Vidal, der bei der Niederlage 2009 noch für Bayer 04 gespielt und getroffen hatte, nicht wirklich unersetzlich ist. Im Vergleich zum 5:1 gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag in der Liga hatte Heynckes sein Team auf fünf Positionen umgebaut. Franck Ribéry, Arjen Robben und Lewandowski waren in der Offensive wieder erste Wahl, in der Defensive durften Jerome Boateng und Javi Martinez erwartungsgemäß von Beginn an auflaufen. Und Martinez war dann auch gleich zur Stelle. Nach nur 125 Sekunden landete sein Schuss, noch leicht mit der Hacke von Lewandowski abgefälscht, rechts unten im Netz. Wenig später ließen die Leverkusener Ribéry auf dem linken Flügel zu viel Raum und Zeit zum Flanken. Lewandowski bedankte sich und traf platziert ins linke Eck. Das Spiel schien schon entschieden, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Doch Bayer schüttelte sich kurz und kam durch einen Kopfball von Lars Bender zum Anschluss.

Danach parierte Ulreich nach einem Direktschuss von Bellarabi glänzend, ein 2:2 lag Ende der ersten Halbzeit zumindest im Bereich des Denkbaren. Zwar dominierten die Bayern das Spiel, aber Leverkusen kam immer wieder zu schnellen Gegenstößen. Nach der Pause wäre so fast der Ausgleich gefallen, aber gegen die Bayern rächt es sich in der Regel, wenn die eigenen Chancen ausgelassen werden. Müller in Mittelstürmermanier, Thiago mit einem platzierten Flachschuss und noch einmal Müller als Abfälscher schraubten das Ergebnis auf 5:1. Die Gastgeber ließen sich danach nicht hängen, der eingewechselte Leon Bailey verwandelte einen Freistoß direkt zum 2:5, aber das Spiel war natürlich entschieden. Müller traf noch ein weiteres Mal und am Ende verließen die Leverkusener mit hängenden Köpfen und gemäßigten Schrittes ihre Arena. (Tsp)

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