Club-WM gewonnen: FC Bayern krönt Jahr der Superlative
Der FC Bayern München hat als erste deutsche Fußball-Mannschaft die Klub-WM gewonnen. Im Finale in Marrakesch gab es am Samstag einen 2:0-Sieg gegen Raja Casablanca. Ribéry wurde als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.
Der FC Bayern München ist Weltmeister - und hat ein Fußball-Jahr der Superlative mit dem fünften Titel gekrönt. Bei seiner ersten Teilnahme an der Club-WM triumphierte der haushoch überlegene deutsche Rekordmeister im Finale von Marrakesch mit 2:0 (2:0) gegen Raja Casablanca. Vor 37 774 Zuschauern schossen Dante (7. Minute) und Thiago (22.) den verdienten Sieg heraus. Nach dem Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und der Champions League sowie dem europäischen Supercup sicherten sich die Bayern als erstes deutsches Team die Vereins-Weltmeisterschaft und durften die fünfte Trophäe 2013 in Empfang nehmen.
Auf den Tag genau 37 Jahre nach dem ersten Sieg im Weltpokal ließen die Bayern von Beginn an keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen und feierten den 50. Pflichtspielerfolg des Jahres. Zuvor hatten auch Borussia Dortmund (1997) und erneut die Bayern (2001) als einzige deutsche Mannschaften den Vorgänger-Cup gewonnen. Mit dem sechsten Sieg im sechsten Club-WM-Spiel sowie dem dritten Titelgewinn baute der frühere Barcelona-Coach Pep Guardiola zudem auch seine Bilanz als bester Trainer der Turniergeschichte aus.
Franck Ribéry ist als bester Spieler der Club-WM ausgezeichnet worden. Teamkollege Philipp Lahm belegte in der Turnierwertung den zweiten Platz, Dritter wurde Mouhssine Iajour von Casablanca. Der Fairplay-Preis ging ebenfalls an den FC Bayern.
Auf nationaler Ebene sind die Münchner kaum noch einzuholen
National sind die Münchner unter dem Spanier nach den Bundesliga- Niederlagen von Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund schon vor der Rückrunde kaum noch einzuholen - und waren im weltweiten Finale eine Klasse für sich. Nach einer Ecke köpfte Jerome Boateng überlegt zu Dante, der aus sechs Metern völlig freistehend keine Mühe hatte. Der Brasilianer war für den im Halbfinale gegen Guangzhou Evergrande eingesetzten Daniel van Buyten in die Innenverteidigung zurückgekehrt.
Im Gegensatz zum überraschenden 3:1-Erfolg über das drittplatzierte Atletico Mineiro aus Brasilien präsentierte sich Casablanca zunächst überfordert, setzte nur auf vereinzelte Konter.
Durch die frühe Führung flaute zudem die Stimmung auf den Rängen im Stade de Marrakech merklich ab. Vor der Partie hatten die Heimfans den marokkanischen König Mohammed VI. noch überschwänglich begrüßt, der Herrscher ließ sich von Kapitän Philipp Lahm die Bayernspieler einzeln vorstellen.
Und Lahm und Co. boten dem Monarchen eine abgeklärte, wenn auch nur vereinzelt spektakuläre Vorstellung. Nach 19 Minuten legte Thomas Müller per Hacke auf David Alaba ab, dessen Schuss Casablancas Khalid Askri erst im Nachfassen sicherte. Wenig später passte Alaba nach feinem Zusammenspiel mit Thiago aus halblinker Position zurück auf den Neuzugang vom FC Barcelona - von der Strafraumgrenze zog der 22-Jährige überlegt ab und beseitigte auch den letzten Vorbehalt.
Die Bayern schluderten bei der Chancenverwertung
In einer einseitigen ersten Hälfte mit 76 Prozent Ballbesitz brachte Casablanca das Tor von Manuel Neuer zweimal durch Schüsse von Moussine Yajour (5./19.) leicht in Gefahr. Die größte Chance für den marokkanischen Meister leitete jedoch der deutsche Nationalkeeper selbst ein. Im Gefühl der beruhigenden Führung schob Neuer unachtsam den Ball in den Lauf von Chemseddine Chtibi, der jedoch das leere Bayerntor verfehlte (38.). Wild gestikulierend redete Guardiola an der Seitenlinie auf sein Team ein.
Sonderlich viel Grund zur Beunruhigung hatte der Starcoach jedoch auch in der zweiten Halbzeit nicht, auch wenn sich wiederholt Nachlässigkeiten in der Defensive einschlichen. Casablanca agierte jedoch zu harmlos, und auch die Bayern schluderten bei der Chancenverwertung. Aus sechs Metern verpasste Xherdan Shaqiri mit einem Lattentreffer den dritten Treffer, der überragende Thiago jagte den Nachschuss über das Tor. In der Schlussphase brachten die Münchner den Sieg nach Hause, Neuer verhinderte noch gegen Yassine Salhi den Anschlusstreffer. Auf der Tribüne freuten sich die Vereinsbosse nicht nur über die nächste Trophäe, sondern auch ein verfrühtes Weihnachts-Preisgeld von rund 3,65 Millionen Euro. (dpa)
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