Mchitarjan verpasst Europa-League-Finale: FC Arsenal will sich bei Uefa beschweren
Dass Arsenal-Profi Henrich Mchitarjan das Europa-League-Finale verpassen wird, schlägt hohe Wellen. Jetzt schreitet der Klub vehement ein.
Nach dem Verzicht von Henrich Mchitarjan auf das Finale der Europa League will sich sein Arbeitgeber FC Arsenal bei der Uefa in einem offiziellen Gespräch über die Wahl von Baku als Final-Austragungsort beschweren. Das kündigte Arsenal-Geschäftsführer Vinai Venkatesham an. „Nach dem Finale werden wir uns auch persönlich mit ihnen (der Uefa) zusammensetzen und klarmachen, wie inakzeptabel das ist, und dass das weder Arsenal noch jemand anderem wieder passieren darf“, hatte Venkatesham bei einer Fußball-Tagung der „Financial Times“ in London gesagt.
Venkatesham, der das Amt beim englischen Premier-League-Club im vergangenen Jahr übernommen hatte, betonte, der Verein habe seine Bedenken zunächst schriftlich beim Europäischen Fußballverband (UEFA) klar kommuniziert, werde es dabei aber nicht belassen.
Mchitarjan hatte seine Teilnahme am Finale gegen den FC Chelsea am 29. Mai wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. „Mir fehlen die Worte“, sagte Venkatesham. „Wir glauben nicht, dass er reisen kann, und das ist außerordentlich traurig.“ Hintergrund sind politische Spannungen zwischen Aserbaidschan und Armenien. „Wir haben alle Optionen ausgiebig geprüft, damit Micki im Kader stehen kann“, schrieb Arsenal in der Mitteilung auf seiner Website, „aber nachdem wir das mit Micki und seiner Familie besprochen haben, haben wir uns darauf geeinigt, dass er nicht mitreisen wird.“
Man habe sich wegen der Bedenken mit einem Schreiben an die UEFA gewandt, hieß es weiter. „Micki war auf unserem Weg ins Finale ein Schlüsselspieler, deshalb ist das aus Sicht der Mannschaft ein großer Verlust für uns. Wir sind sehr traurig, dass ein Spieler ein großer Europäisches Finale aufgrund solcher Umstände verpasst, schließlich kommt sowas in einer Fußballer-Karriere nur selten vor.“
Schon in der Vergangenheit hatte Mchitarjan Auswärtsspiele mit Borussia Dortmund und Arsenal in der Europa League wegen ähnlicher Bedenken verpasst. Am Austragungsort Baku hatte es zuletzt vor allem wegen der aufwendigen Anreise in den vergangenen Wochen heftige Kritik von beiden Endspiel-Teilnehmern, Medien und Fans gegeben. (dpa)