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2011 saß Andreas Suborics in Hoppegarten selbst noch selbst im Sattel.
© Rainer Jensen dpa/l

Galopprennen "Großer Preis von Berlin": Ex-Jockey Suborics kehrt als Trainer nach Hoppegarten zurück

Als Jockey trat er knapp 300 Mal in Hoppegarten an. Als Trainer will er mit seinem Pferd Sirius jetzt den Großen Preis von Berlin gewinnen.

Sein Leben sei jetzt nicht mehr so anstrengend, sagt Andreas Suborics. Er müsse vor allem nicht mehr ständig auf sein Gewicht achten. Fast 30 Jahre saß Suborics im Sattel – der gebürtige Österreicher galt als einer der Spitzenjockeys des Landes, nahm an Galopprennen in der ganzen Welt teil und kann sich über 1659 Siege freuen. Obwohl es für ihn nicht immer reibungslos lief.

2005 verletzte er sich bei einem Reitunfall, ihm musste eine Titanplatte zwischen den Brustwirbeln eingesetzt werden. Fünf Jahre später stürzte er wieder, es bildete sich ein Hämatom am Kopf. Suborics musste zweimal operiert werden. Doch Suborics kehrte schnell zurück – und gewann 2014 das Derby in Hamburg, das wichtigste Rennen des Jahres in Deutschland.

Der Reiter ist ein alter Jockey-Konkurrent

Im Januar dieses Jahres beendete Suborics dann seine Karriere und wechselte in das Lager der Galopptrainer. „Ich musste den Umstieg wagen, aber ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen“, sagt der 46-Jährige. An diesem Sonntag, beim Großen Preis von Berlin, kehrt er nun auf die Galopprennbahn Hoppegarten zurück. Also an den Ort, an dem er nicht nur als Jockey erfolgreich war – fast 300 Mal saß Suborics in Hoppegarten im Sattel –, sondern im April auch seinen ersten Sieg als Trainer erleben durfte.

Nun freut er sich, als Trainer mit dem Pferd Sirius in Hoppegarten antreten zu dürfen. Der Reiter, Marc Robert Lernen, ist ein alter Jockey-Konkurrent von ihm. „Sirius geht es gut und er reist kerngesund nach Hoppegarten“, sagt Suborics vor dem am Samstag beginnenden Grand-Prix-Wochenende. Die große Konkurrenz – Scheich Mohammed al Maktoum, der Herrscher des Emirats Dubai, schickt zwei Pferde aus einem der größten Rennställe der Welt nach Berlin – beunruhigt Suborics nicht. „Man blickt als Trainer nur auf sich“, sagt er. Außerdem kenne man die Hauptgegner. „In den großen Rennen hat man oft die gleichen Konkurrenten.“ Sirius hat bereits 2014 den Großen Preis von Berlin gewonnen – damals noch unter Trainer Andreas Löwe, von dem Suborics den Stall Anfang des Jahres übernommen hat.

Viele Jahre war der Preis im Exil

Zum 127. Mal treten beim Großen Preis von Berlin, der mit 175 000 Euro Preisgeld dotiert ist, nun Rennpferde auf der Distanz von 2400 Metern an. Erst vor sechs Jahren kehrte das Traditionsrennen an seinen Ursprung nach Hoppegarten zurück. Bereits 1888 fand es dort zum ersten Mal statt. 1909 zog das Rennen in den Westen der Stadt, auf die Rennbahn Berlin-Grunewald, wo der Preis bis 1934 eine neue Heimat fand.

Als die Rennbahn Grunewald 1933 auf Anordnung Adolf Hitlers abgerissen wurde, um Platz für das Olympiastadion zu schaffen, zog das Galopprennen wieder in den Osten zurück. Nach Ende des Krieges fanden viele der Berliner Traditionsrennen in Westdeutschland eine neue Heimat – so auch der Große Preis von Berlin auf der Rennbahn Düsseldorf-Grafenberg, bevor es nach einmaliger Austragung in Hamburg im Jahr 2010 seinen Weg nach Berlin zurückfand.

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