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Wird das noch was? Ronny während seiner Zeit bei Hertha.
© Imago/Contrast
Update

Prominenz am Spandauer Damm: Ex-Herthaner Ronny trainiert bei Berlin United

Ronny ist wieder in der Stadt. Der Brasilianer will sich noch einmal für einen höherklassigen Klub empfehlen.

Mehr als 50 000 Zuschauer sind am Montagabend im Berliner Olympiastadion. Nicht schlecht für ein Zweitligaspiel. Das erste Mal jubeln die Fans von Hertha BSC schon, bevor sich auf dem Rasen gegen Eintracht Braunschweig irgendetwas tut. Sie freuen sich, weil der Stadionsprecher die Vertragsverlängerung von Ronny verkündet. Jenem Ronny, der sich mit seinen Hochgeschwindigkeits-Freistößen in die Herzen der Fans geschossen hat und über den es zuvor hieß, er werde Berlin verlassen. Jetzt ist alles anders. Ronny bleibt – und macht gegen Braunschweig das, was er am besten kann: Er verwandelt zwei Freistöße und bereitet einen Treffer vor. Hertha gewinnt 3:0.
Das war im April 2013. Ronny war zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft, schoss in der Saison 18 Tore und bereitete 14 vor. In der Bundesliga konnte er diese atemberaubende Quote dann nicht annähernd halten. Im Sommer 2016, ein Jahr vor Vertragsende, trennten sich die Wege. Nach insgesamt 112 Einsätzen in den beiden höchsten Ligen.
Jetzt ist Ronny zurück in der Stadt. Beim Siebtligisten Berlin United, der bis zur vergangenen Saison als Club Italia in der Landesliga auflief. „Wir freuen uns mit Ronny ab sofort einen prominenten Trainingsgast am Spandauer Damm begrüßen zu dürfen“, teilt Berlin United bei Facebook mit.

Karriere eigentlich schon beendet

Der 32 Jahre alte Brasilianer, der bis 2017 in seiner Heimat beim Drittligisten Fortaleza Esporte Clube gespielt und danach eigentlich seine Karriere beendet hat, wird die Vorbereitung beim souveränen Landesliga-Spitzenreiter aus Westend absolvieren. So der Plan. Das erste Training steht bereits an diesem Dienstagabend an. „Es gibt aber schon Anfragen von mehreren Vereinen“, sagt Stefan Teichmann, Vereinsgründer von United und Chef des Klubs. Trainer ist Weltmeister Thomas Häßler, der Verein hat deutlich höhere Ziele als die Landesliga. Womöglich ist Ronny also schnell wieder weg, eine schriftliche Vereinbarung hat er ohnehin nicht unterzeichnet. Trotzdem ist es Teichmann wichtig zu betonen, dass die Sache kein PR-Gag sei. „Ihn dauerhaft unter Vertrag zu nehmen, ist jedoch nicht unser Anspruch“, sagt Teichmann. Geld gibt es auch nicht. Ronnys Berater hatte bei United angefragt, ob dieser mittrainieren dürfe. Quasi als Sprungbrett. „Er macht einen erstaunlich fitten Eindruck und will sich noch einmal beweisen“, sagt Teichmann über den Mann, dessen nicht unbedingt professioneller Lebenswandel während der sechs Jahre bei Hertha BSC immer wieder ein Thema war. In Erinnerung behalten haben ihn die Fans aber vor allem wegen seiner Freistöße.

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