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Auch beim Turnier in Wimbledon soll manipuliert worden sein.
© Imago

Wettmanipulation im Tennis: Es ist nicht alles weiß

Tennis ist genauso wie Fußball oder Boxen ein riesiges Entertainment-Geschäft, in dem es um Millionen-Beträge geht. Natürlich lockt das auch finstere Gestalten an, wie jetzt bekannt wurde. Ein Kommentar.

Von Johannes Nedo

Mit dem Selbst- und Fremdbild ist das auch im Tennis so eine Sache. Aus der Sicht der Tennis-Funktionäre entspricht ihr Sport den ehrenhaftesten und kultiviertesten Standards. Nicht umsonst wird Tennis doch auch der weiße Sport genannt. Es steht also schon vom Namen her für Integrität, Fairplay und Großmut – und wird hauptsächlich gespielt von Gentlemen und edlen Ladies. In dieser Welt gibt es keine Betrüger, keine Verbrecher und keine Spielmanipulierer.

Das Fremdbild des Tennis sieht spätestens seit diesem Montag deutlich anders aus. Da wimmelt es nur so von Betrügern, Verbrechern und Spielmanipulierern, die sich zwar alle als Gentlemen darstellen, den weißen Sport aber besonders für ihre dreckigen Geschäfte nutzen. Die BBC und das Magazin „BuzzFeed“ berichteten von 16 Spielern aus den Top 50 der Weltrangliste, die in den vergangenen zehn Jahren in Spielabsprachen verwickelt gewesen sein sollen. Darunter soll auch ein Sieger eines Grand-Slam-Turniers sein, außerdem soll es sogar bei drei Wimbledon-Spielen Manipulationen gegeben haben. Und das Turnier im Osten Londons ist quasi der Inbegriff für ehrliches, traditionsbewusstes Tennis – schließlich dürfen die Spieler dort nur in Weiß antreten.

Aber Tennis ist genauso wie Fußball oder Boxen ein riesiges Entertainment-Geschäft, in dem es um Millionen-Beträge geht. Natürlich lockt das finstere Gestalten an. Und wenn sie betrügen wollen, haben sie es im Tennis sogar leichter als bei Mannschaftssportarten: Sie müssen nur einen bestechen.

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