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Das Duell auf Hawaii: Olympiasieger Jan Frodeno (l.) gegen Titelverteidiger Sebastian Kienle.
© imago

Deutsches Duell beim Ironman: Es gibt kein Wir auf Hawaii

Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno fordert beim Ironman seinen Freund und Titelverteidiger Sebastian Kienle heraus.

Vor der Tortur beim Ironman auf Hawaii stand für Sebastian Kienle und Jan Frodeno ein Medien-Marathon an. Interviews, Pressekonferenzen, Sponsorentermine – die befreundeten Triathleten waren in den Tagen vor dem Start am Samstag (18.25 Uhr MESZ) in Kailua Kona gefragt wie selten. Es schien, als reduziere sich auf Big Island die 39. Auflage des Klassikers mit 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,1 Kilometer Radfahren und einem Marathon-Lauf auf den Zweikampf zwischen WM-Titelverteidiger Kienle und seinem Herausforderer Frodeno.

„Zu so einem Duell muss es ja erst einmal kommen. Beide müssen so einen Tag haben, dass sie etwa gleichauf sind“, sagte Frodeno. „Das hat in diesem Jahr ganz gut geklappt. Aber es kann bei uns beiden in beide Richtungen ausschlagen.“ Der Olympiasieger weiß, wovon er spricht. Schon im vergangenen Jahr hatten viele mit einem Zweikampf zwischen dem 34-Jährigen und seinem Kumpel gerechnet. Doch eine Reifenpanne und eine Zeitstrafe warfen Frodeno zurück. Am Ende wurde er Dritter. Kienle holte sich als vierter Deutscher den Titel.

Jan Frodeno ist zum Topfavoriten aufgestiegen

Frodeno hat seine Lehren gezogen: „Was mir Zuversicht gibt, ist, dass ich im vergangenen Jahr einen Schlüssel entdeckt habe zum großen Erfolg: Das ist, in keiner Situation aufzugeben.“ In diesem Jahr ist er endgültig zum Top-Favoriten aufgestiegen. Bei seinen beeindruckenden Auftritten bei der EM im Juli in Frankfurt am Main und der WM über die halb so lange Strecke im August in Zell am See verwies er Kienle auf Rang zwei.

Vor allem die deklassierende Niederlage in Frankfurt wurmte Kienle. In Zell am See deutete er aber an, dass wieder mit ihm zu rechnen ist. In Kailua Kona gibt sich der 31-Jährige zuversichtlich. „Ich muss sagen, dass es mir das Leben leichter macht, dass Jan die Favoritenrolle hat“, sagte er. „In einem Rennen, bei dem ich klarer Favorit bin, kann ich nur verlieren.“ Dass er seinen „besten Tag“ braucht, um den Titel erneut zu gewinnen, weiß Kienle. Er traut Frodeno in diesem Jahr alles zu: „Er hat das Zeug, das Rennen zu gewinnen.“ Selbst die Acht-Stunden-Bestmarke könne er brechen.

Frodeno sieht die Favoritenrolle gelassen. „Ich wollte schon im letzten Jahr den Vogel abschießen und will ihn dieses Jahr auch abschießen. Insofern hat sich vom Druck her nicht viel geändert.“ Sollte er tatsächlich gewinnen, wäre er der erste Olympiasieger, der auch auf Hawaii triumphiert. (dpa)

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