zum Hauptinhalt
Gutes Ende der Dienstreise. Andreas Christensen bedankt sich beim Gladbacher Anhang.
© dpa/Gnech

Champions League: Es brennt noch Licht in Mönchengladbach

Borussia Mönchengladbach hat die Champions League noch nicht aufgegeben und die ersten 500.000 Euro Prämie eingestrichen. Der Punkt in Turin war für die Tabelle und auch das Selbstbewusstsein wichtig.

Der Stolz auf den ersten Punktgewinn in der Champions League hat den Appetit auf mehr geweckt. Nach der Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga überzeugt Borussia Mönchengladbach nun auch in der Champions League - und gibt sich im Kampf mit den internationalen Top-Clubs noch längst nicht geschlagen. „Es wäre ein großer Traum für uns, in Europa zu überwintern“, meinte Sportdirektor Max Eberl nach dem 0:0 beim Vorjahresfinalisten Juventus Turin. André Schubert freute sich erst mal über den historischen Coup. „Damit haben wir Geschichte geschrieben“, stellte Borussias Trainer fest.

Mit einer couragierten und konzentrierten Leistung beim italienischen Rekordmeister hat sich der Bundesliga-Zehnte auf seiner ersten Champions-League-Tour nach zuvor zwei Auftaktniederlagen großen Respekt erarbeitet. Mit diesem Achtungserfolg sind auch Schuberts Chancen weiter gestiegen, vielleicht bald von einer Interims- zur Dauerlösung befördert zu werden. „Der neue Trainer kann auch André Schubert sein, das habe ich nie ausgeschlossen“, sagte Eberl in einem ZDF-Interview. „Dieser Punkt ist eine großartige Leistung.“ Auch Lars Stindl meinte: „Ich bin stolz darauf, was wir geleistet haben.“

Zumal Top-Favorit Juventus weiter an der Spitze der Gruppe D steht und am Mittwoch wieder fast alle Stars wie den deutschen Weltmeister Sami Khedira oder den früheren Bayern-Stürmer Mario Mandzukic einsetzen konnte. „Jetzt ist es unser erstes Ziel, den dritten Platz abzusichern, wenn es nicht sogar zum zweiten Platz reicht“, meinte Granit Xhaka. „Und so wie wir drauf sind, ist das machbar.“ Die Konstellation in dieser schweren Gruppe ist klar: Juve (7 Punkte) und Manchester City (6) liegen vorn, der FC Sevilla (3) und Gladbach (1) werden sich wohl um den dritten Platz streiten. Damit könnte man immerhin in der Europa League weiterspielen. „Mit zwei Heimspielen haben wir es ein Stück weit selbst in der Hand“, meinte Eberl.

Für das Selbstbewusstsein der Mannschaft war der Auftritt in der hitzigen Atmosphäre enorm wichtig

Damit hat die von Schubert auch diesmal bestens eingestellte Elf gezeigt, dass sie nicht nur in der Bundesliga besser ist, als ihr Saisonstart mit fünf Niederlagen erahnen ließ, sondern dass sie auch in der europäischen Königsklasse angekommen ist. „Mit ein bisschen mehr Mut wäre sogar mehr drin gewesen“, sagte Eberl.
Tatsächlich aber hat die Borussen-Elf in Turin eine sehr starke Defensivleistung gezeigt, an der auch die offensiven Spieler mitgearbeitet haben. Allerdings ging im Spiel nach vorne nicht viel. „Juve hat sich taktisch sehr gut präsentiert. Das war schwer für uns, sich da durchzusetzen. Nach vorne haben uns die Läufe in die Tiefe gefehlt und wir haben oft zu überhastet gespielt“, meinte Schubert, unter dessen Regie als verantwortlicher Trainer von sechs Spielen nur die Partie gegen Manchester City verloren wurde. „Da haben wir ein bisschen Lehrgeld zahlen müssen“, meinte der 44-Jährige.
Vor dem Rückspiel gegen die Italiener in zwei Wochen geht es für die Gladbacher nun Schlag auf Schlag. Im Doppelpack stehen am Sonntag in der Liga und am nächsten Mittwoch im DFB-Pokal zwei Spiele gegen den FC Schalke 04 an. Auch da rechnen sich die Borussen etwas aus. „Wir haben momentan eine große Euphorie und wollen nun in der Bundesliga den Abstand zu Schalke verkürzen“, sagte Xhaka. (dpa)

Zur Startseite