BR Volleys: Erst einmal wieder laufen lernen
Die Volleys sind zum Tiefstapeln gezwungen: Nach einem knappen Sieg gegen die Alpenvolleys schlägt sogar Kaweh Niroomand leise Töne an.
Zugegeben, er formuliert es diplomatisch: „Ach kommt, ihr alle kennt Kaweh“, war Luke Reynolds’ Antwort auf die Frage, ob er und der Volleys-Manager die mauen Leistungen der Mannschaft diskutiert hätten. „Natürlich hatten wir eine längere Unterhaltung.“ Natürlich hätte jeder seine Meinung. Für die müsse man eben einstehen und Bedenken kontern.
Ganz so einfach ist es dann doch nicht: Nach drei von acht verlorenen Pflichtspielen muss sich Reynolds die Frage gefallen lassen, ob er nicht doch angezählt ist. Denn wenn der amtierende Deutsche Meister beim Spiel gegen den Tabellenachten in jedem Satz zurückliegt und außer Kromm und Carroll kein Spieler konstant gut und harmonisch im Team spielt, dann läuft eindeutig etwas nicht nach Plan. „Die Leichtigkeit ist weg“, so Niroomand nach dem 3:1-Sieg gegen die Alpenvolleys am Mittwochabend. Die Volleys müssten wieder laufen lernen, dazu müssten sie sich an Spielern wir Kromm und Carroll aufrichten. Nur: Selbst die beiden Säulen der Mannschaft zeigten Schwächen in den vergangenen Spielen.
Der Australier wird kaum um seinen Trainerposten bangen müssen
Bei allen Differenzen: Der Australier wird aber kaum um seinen Trainerposten bangen müssen, denn mitten in der Saison den Trainer auszuwechseln, das wäre bei allem Handlungbedarf wohl selbst für einen aktionsfreudigen Manager wie Kaweh Niroomand keine Option. Er schlägt daher verhältnismäßig leise Töne an: „Es wird lange dauern, bis wir uns wieder rankrabbeln können.“
Auch Robert Kromm schraubt die Erwartungen runter: Die Mannschaft müsse erst einmal wieder lernen, jeden Sieg wertzuschätzen. Das Mannschaftsgefühl sei entscheidend.
Tatsächlich wirkten die Volleys wie ein Team, bauten Spieler wie Marshall und Vigrass, die sichtliche Schwächen zeigten, durch Schulterklopfen wieder auf. Auch wenn es Differenzen zwischen Management und Trainer gibt: Zwischen den Spielern scheint es zu laufen. „Es hat sich jetzt in unseren Köpfen festgesetzt, dass wir es schaffen können“, so Kromm. Diesen Impuls brauchen die Volleys dringend für das erste Champions-League-Spiel am 6. Dezember.