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Na also. In Augsburg klappte es endlich mit einem Sieg für Hertha BSC.
© WITTERS/Imago

Hertha BSC siegt in Augsburg: Erlösung im Nebel

Beim FC Augsburg gelingt Hertha BSC mit dem souveränen und verdienten 3:0 der erste Bundesligasieg seit sieben Wochen.

Es dürfte sich um eine recht vergnügte Reisegruppe gehandelt haben, die Samstagabend mit einer der letzten Maschinen überhaupt in Tegel eingeschwebt ist. Den Fußball-Bundesligisten von Hertha BSC begleitete das lange vermisste Gefühl eines Sieges. Eingefahren beim FC Augsburg, der bis Samstag eine robuste Saison gespielt und mehr als doppelt so viele Punkte wie die Berliner erspielt hatte.

Das letztlich völlig verdiente 3:0 (1:0) ist für die Berliner der erste Bundesligasieg seit dem 4:1 in Bremen Mitte September. Und nebenher darf sich Bruno Labbadia über seinen 100. Bundesligasieg als Trainer freuen. Das schafften vor ihm tatsächlich nur sechs andere Trainer, unter ihnen beispielsweise Jupp Heynckes, Felix Magath und Jürgen Röber. Aber das wird den 54-Jährigen vermutlich überhaupt nicht interessiert haben. Viel wichtiger dürfte ihm gewesen sein, dass seine Mannschaft eine lange sieglose Zeit erst einmal durchbrochen und sich etwas Luft und Ruhe für die anstehende Länderspielpause verschafft. „Das war eine souveräne Leistung, die hoch einzuschätzen ist, weil Augsburg gut organisiert und gut strukturiert spielt und nur wenig zulässt“, sagte Labbadia hinterher.

Cunha bringt die Berliner in Führung

Am Ende war es immer undurchsichtiger geworden in der zuschauerlosen Fußballarena zu Augsburg. Tief und dicht hing der Nebel über dem Rasen, es war ein wirklich diesiger Herbstnachmittag. Aber das konnte den Berlinern nichts mehr anhaben. Sie führten sicher und konnten tatsächlich wieder mal ein Fußballspiel gewinnen. Ein seltenes Gefühl für sie zuletzt.

Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften zählen seit jeher nicht unbedingt zu den fußballerischen Leckerbissen. Oft genug lieferten sich Hertha und Augsburg ein zähes Ringen auf dem Rasen. Und auch an diesem Samstag sah es zunächst danach aus. Eine halbe Stunde lang passierte so gut wie nichts in der Nähe der beiden Tore. Erst fünf Minuten vor dem Pausenpfiff passierte wirklich etwas. Der Augsburger Felix Uduokhai, gerade für die deutsche Nationalmannschaft nominiert, brachte im Strafraum Jhon Cordoba zu Fall. Matheus Cunha verwandelte den Elfmeter und brachte die Berliner mit seinem vierten Saisontreffer in Führung.

Cordoba konnte nicht mehr weiterspielen, für ihn kam zu Beginn der zweiten Hälfte Krzysztof Piatek. Und der polnische Stürmer leitete gleich das 2:0 für die Berliner mit einer guten Flanke ein. Im Sturmzentrum hebelte Dodi Lukebakio den Ball ins Augsburger Tor.

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Auffallend war, dass bei den Berlinern Neuzugang Matteo Guendouzi ein gutes Startelfdebüt gab. Der Franzose hatte am vergangenen Wochenende eine gelungene Premiere nach seiner Einwechslung gefeiert. In Augsburg ersetzte er im zentralen Mittelfeld seinen Landsmann Lucas Tousart, der aufgrund einer Kniereizung ausfiel.

Mit dem 2:0 im Rücken lief es etwas leichter bei den Berlinern. Doch sie mussten fleißig und wachsam bleiben. Denn die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich wollte es mit zwei neuen Stürmern noch einmal wissen. Einer von ihnen, Florian Niederlechner, hatte nach einer Stunde den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Doch Herthas Torwart Alexander Schwolow hatte etwas dagegen und parierte den Ball überragend. „Der Sieg tut unfassbar gut nach der langen Durststrecke“, sagte der Torwart hinterher, der von einem Befreiungsschlag sprach.

Piatek trifft schließlich zum 3:0

Krzysztof Piatek hätte schon sehr viel früher auf 3:0 für die Berliner erhöhen können. Doch nach einem Konter und einem guten Zuspiel von Cunha traf der zuletzt so glücklose Stürmer mit seinem scharfen Flachsschuss nur den Pfosten. Erst fünf Minuten vor dem Abpfiff erzielte er mit einem präzisen Flachschuss ins lange Toreck das 3:0.
Das Spiel war längst entschieden. Auch weil die Berliner die Kontrolle über das Spielgeschehen behalten konnten und sich zudem keine groben Fehler mehr erlaubten wie zu oft in der jüngeren Vergangenheit. „Das war ein konzentrierter Auftritt von uns über 90 Minuten, wir hatte das Spiel jederzeit im Griff“, sagte ein zufriedener Bruno Labbadia. (Tsp)

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