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Hinterhergelaufen. Blaine Byron (rechts) und die Eisbären taten sich lange schwer mit Schwenningen (hier Alexander Karachun am Puck).
© Contrastphoto/Imago

Niederlage gegen den Tabellenletzten: Eisbären verlieren 1:3 gegen Schwenningen

Damit war nicht zu rechnen: Die Berliner unterliegen nach einem zähen Kampf den Gästen aus dem Schwarzwald.

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht dieser Tage wieder die Coronaangst um. Red Bull München musste gleich 22 positive Fälle bei Spielern und Betreuern melden, weshalb das Auswärtsspiel der Eisbären am Sonntag in der bayerischen Landeshauptstadt verschoben wurde. In der Quarantäne befindet sich zu dem die Düsseldorfer EG. Und auch bei den Berliner Eisbären gibt es mit Mark Zengerle nun eine Covid-19-Infektion – glücklicherweise mit mildem Verlauf. Auswirkungen auf das Line-up im Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings, das die Gastgeber überraschend mit 1:3 (0:1, 0:0, 1:2) verloren, hatte dieser Fall allerdings nicht. Zengerle spielt derzeit keine Rolle, musste sich zuletzt stets mit der Zuschauerrolle begnügen.

Was natürlich daran liegt, dass die Eisbären zuletzt mannschaftlich höchst homogen auftraten und entsprechendes Offensivspektakel präsentierten. Zuvor war die Mannschaft siebenmal als Sieger vom Eis gegangen, davon fünfmal in der Liga. Ausgerechnet gegen die letztplatzierten Schwarzwälder taten sich die Berliner aber ungewohnt schwer und entwickelten zu selten Ideen, um die gut sortierten Gäste aus dem Konzept zu bringen. Gerade in den zahlreichen Powerplay-Situationen, eine davon gar mit zwei Spielern mehr auf dem Eis, entstand wenig Druck aufs Gästetor.

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Der Schwenninger Keeper Joacim Eriksson kam nicht wirklich oft ernsthaft in Bredouille. Anders als Mathias Niederberger, der in der 16. Minute den ersten Schwenninger Gegentreffer durch Max Görtz hinnehmen musste.

Dass im zweiten Drittel einige Zuschauer in der Fankurve ein Protestbanner in die Höhe reckten, lag allerdings nicht an diesem durchwachsenen Auftritt. Im zweiten Spiel unter 2G-Bedingungen machten die Anhänger viel mehr darauf aufmerksam, dass Kinder ab zwölf Jahren genau so behandelt werden wie Erwachsene, also nur genesen und geimpft Einlass in die Arena kommen. Deshalb lautet die Forderung: „Nicht reden, sondern handeln! U18-Lösung.“ Auch das Fehlen einiger Eisbären-Fans aus dieser Altersgruppe sorgt dafür, dass die Zuschauerzahlen noch stagnieren. Besuchten 7181 Zuschauer das 6:3 gegen Ingolstadt, waren diesmal 7524 anwesend.

Werbung in eigener Sache zu machen, ist bestimmt der einfachste Weg, um die Besucherzahlen wieder nach oben zu treiben. Was den Eisbären, die neben Zengerle ohne Giovanni Fiore (überzähliger Ausländer) und Sebastian Streu (verletzt) an diesem Abend spielten, dann erst im Schlussdrittel ansatzweise gelang. Zehn Minuten vor der Schlusssirene glich ausgerechnet Kai Wissmann aus, der am Freitag seinen 25. Geburtstag feierte, Vorlagengeber war Marcel Noebels, der am Tag zuvor zum ersten Mal Vater wurde. In der 57. Minute erzielte dann aber Colby Robak die erneute Führung für die Gäste, 63 Sekunden vor der Schlusssirene traf Tyson Spink dann auch noch ins leere Berliner Tor und sorgte für die Gewissheit, dass die Siegesserie an diesem Abend reißen wird.

Durch den Spielausfall am Sonntag kann eine entsprechende Reaktion erst am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Bremerhaven erfolgen.

Benedikt Paetzholdt

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