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Leo Pföderl will das blaue Trikot auch gerne wieder im Spiel tragen.
© imago images/Eibner

Verletzt seit Olympia: Eisbären-Stürmer Leo Pföderl: Es fehlt noch das gute Gefühl

Der Torjäger peilt sein Comeback für die Play-offs an. Im vergangenen Jahr gelang ihm bereits eine aufsehenerregende Rückkehr.

Auf dem Trainingseis der Eisbären in Hohenschönhausen ging es am Donnerstagvormittag ungewöhnlich eng zu. Headcoach Serge Aubin und sein Trainerteam konnten 26 Spieler zur zweiten unmittelbaren Play-off-Einheit um sich scharen. Alle Profis des aktuellen Kaders sind nach jetzigem Stand also einsatzbereit für die entscheidende Saisonphase. „Wir haben offenbar ein gutes Timing“, sagt Verteidiger Kai Wissmann.

Wieder mittendrin ist auch Stürmer Leo Pföderl, der statt Weiß – wie in der vergangenen Woche – nun wieder Blau trägt. Was bedeutet, dass er auf einem guten Weg zurück ins Team ist. Wegen einer sogenannten Unterkörperverletzung fehlte der Torjäger seit den Olympischen Spielen im Februar. „Es war ja schon länger ziemlich klar, dass wir die Hauptrunde als Erster abschließen. Da konnte ich mich schonen, um für die Play-offs wieder topfit zu sein.“

Die ersten beiden intensiven Trainingseinheiten haben die Hoffnungen genährt, dass der Stürmer beim ersten Viertelfinalspiel am Sonntag (14 Uhr, Mercedes-Benz-Arena) sein Comeback feiern kann. Auch wenn „schon noch etwas Sand im Getriebe steckt“, wie er selbst sagt. Nach der langen Pause fehle noch das gute Gefühl - für das Eis und somit für das Spiel an sich.

Keine Zeit für die Familie

Die Erfahrungen aus dem Vorjahr zeigen, dass der Bayer kaum aufzuhalten sein wird, in den Play-offs aufs Eis zu gehen. Wegen eines angerissenen Innenbandes schien es zunächst, als wäre die Saison für ihn gelaufen. Doch nach zwei statt sonst üblich sechs Wochen kehrte er zurück und feierte später mit den Teamkollegen den Titel. „Im Spiel denkt man nicht mehr daran, du spürst deinen Körper erst hinterher richtig.“

Für Trainer Aubin steht die Aufstellung für den Auftakt der K.-o.-Phase ohnehin noch nicht fest. „In dieser Phase ist nichts in Stein gemeißelt“, sagte der Kanadier auf einer Pressekonferenz am Dienstag. Bei allem, was sich kontrollieren lässt, überlässt er mit seinem Team allerdings nichts dem Zufall. Während die Profis Pföderl und Wissmann nicht wirklich Ambition hegten, die Pre-Play-off Partien zu schauen, um sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten, „wollen wir alle möglichen Informationen sammeln, bevor es losgeht“, sagt Aubin. „Jedes Detail kann am Ende entscheidend sein.“

Dass in dieser Phase das Familienleben zu kurz kommt, ist Teil des Spiels. „Es ist abgesprochen, dass ich erst nach Hause, wenn die Arbeit erledigt ist und dass ich morgens früh weg bin, weil ich es nicht erwarten kann in die Halle zu gehen, um mit den Jungs zu arbeiten.“
Diese Einstellung ist die Grundlage des aktuellen Erfolgs der Eisbären, zumindest wenn es nach Aubin geht. „Wir hatten Verletzungen im Team und Einschränkungen durch die Pandemie zu überstehen. Wir haben diese Barrieren durch unsere große Arbeitsmoral hier überwunden“, sagt der Trainer. Und selbst den wochenlangen Ausfall von Pföderl kompensiert, der mit 41 Punkten in 40 Spielen vorgelegt hatte.

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