5:3 gegen München: Eisbären erobern Tabellenspitze
Die Eisbären haben ein erfolgreiches Wochenende hinter sich gebracht. Nach dem 5:3-Sieg gegen München rangieren die Berliner in der Tabelle nun auf Rang eins.
Ein Wochenende kann im Eishockey viel verändern. Am Freitag wirkten die Eisbären Berlin noch angeschlagen: Drei Spiele in Folge hatten sie zuvor in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verloren und dabei nur ein einziges Tor geschossen. Gut zwei Tage und zwölf Treffer später sind sie nun neuer Tabellenführer. Nach dem 7:3-Sieg gegen die Augsburger Panther am Freitagabend besiegten sie am Sonntag den EHC München vor 12.107 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 5:3 (1:0, 2:0, 2:3). Damit konnten sie auch ihre makellose Heimbilanz ausbauen: Zuhause gewannen sie in der laufenden Saison alle fünf Spiele und gaben dabei keinen einzigen Punkt ab.
Am Sonntagnachmittag überzeugten die Berliner lange mit nahezu fehlerfreier Abwehrarbeit. Nachdem Julian Talbot in der siebten Minute den Puck im Anschluss an eine starke Einzelaktion von Spencer Machacek zur Führung über die Linie gestochert hatte, sorgten die Eisbären mit einer konzentrierten Defensivleistung dafür, dass die Gäste lange zu keiner echten Torchance kamen. „Wir haben die starke Münchener Mannschaft sehr gut unter Kontrolle gehabt“, sagte Eisbären-Trainer Uwe Krupp. Im zweiten Spielabschnitt bauten die Berliner ihren Vorsprung weiter aus: Fünf Minuten nach Wiederbeginn durfte sich Machacek über sein erstes Saisontor freuen, kurz vor der zweiten Pausensirene bewies Bruno Gervais einmal mehr seine Gefährlichkeit im Powerplay: Das 3:0 war bereits der vierte Überzahltreffer des Verteidigers in der laufenden Spielzeit.
Die Fans feierten ihre Mannschaft mit lautstarken „Spitzenreiter“-Sprechchören
Alles deutete bereits auf einen souveränen Heimsieg hin, bis sich die Gastgeber im Schlussabschnitt durch viele Strafzeiten noch einmal selbst in Schwierigkeiten brachten. Der frühere Eisbären-Kapitän Richard Regehr und Toni Söderholm trafen innerhalb weniger Minuten für die Gäste, als jeweils ein Berliner auf der Strafbank saß. „Da ist die Sache noch einmal sehr viel spannender geworden, als wir uns das gewünscht hatten“, sagte Krupp.
Dass die Aufholjagd der Münchener letztlich nicht von Erfolg gekrönt wurde, verdankten die Berliner ihrem starken Torhüter Petri Vehanen und Verteidiger Micki DuPont, der fünf Minuten vor dem Ende den vierten Treffer erzielte. „Das war ein ganz wichtiges Tor für uns“, sagte Machacek. In der vorletzten Minute konnte Maximilian Kastner noch einmal für die Gäste verkürzen, Barry Tallackson sorgte aber in der Schlusssekunde für die Entscheidung. Er traf ins leere Tor, als die Münchener ihren Keeper zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Eis genommen hatten. Die Eisbärenfans, die inzwischen von der gleichzeitigen 1:5-Niederlage des bisherigen Tabellenführers Nürnberg Ice Tigers gegen Schwenningen erfahren hatten, feierten ihre Mannschaft im Anschluss mit lautstarken „Spitzenreiter“-Sprechchören.
Schlechter gelaunt war verständlicherweise Gästetrainer Don Jackson nach der Niederlage gegen seinen ehemalige Klub, mit dem er einst fünf Meisterschaften feiern konnte: „Ich bin sauer“ lautete sein knapper Kommentar zur an diesem Abend lange Zeit bescheidenen Leistung seiner jetzigen Mannschaft.