Niederlage bei den Grizzlys Wolfsburg: Eisbären Berlin verlieren Tabellenführung
0:3 waren die Eisbären bei den Grizzlys Wolfsburg in Rückstand. Am Ende zeigten die Berliner Moral - doch es reichte nicht ganz.
Statistisch gesehen sind die Eisbären das fairste Team der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Keine Mannschaft kassierte in der bisherigen Saison weniger Strafzeiten. Am Freitag versuchten die Berliner allerdings, sich selbst zu widerlegen. Bei den Grizzlys Wolfsburg waren zunächst nur Eisbären-Spieler auf der Strafbank zu finden, die Gastgeber nutzten das vor 4503 Zuschauern zu zwei Treffern. Davon sollten sich die Berliner nicht mehr in Gänze erholen, am Ende verloren sie trotz guter Moral nicht nur das Spiel mit 2:3 (0:1, 0:2, 2:0), sondern auch die Tabellenführung.
Dass die Aufgabe beim DEL-Sechsten nicht leicht werden würde, war Trainer Uwe Krupp schon vorher klar gewesen. Zwar hatten die Eisbären bislang in dieser Saison alle drei Spiele gegen Wolfsburg für sich entscheiden können, dabei ging es allerdings jeweils sehr eng zu. Und vor der jüngsten Nationalmannschaftspause hatten die Niedersachsen fünfmal in Folge gewonnen und dabei nur drei Gegentore kassiert. Die Defensive ist das Prunkstück des Teams von Trainer Pavel Gross. Kein Team hat in der DEL weniger Treffer hinnehmen müssen. Dazu verfügen die Grizzlys auch noch über das zweitbeste Überzahlspiel der Liga – eine gefährliche Mischung.
Trotzdem hatten sich die Eisbären für das Gastspiel in Wolfsburg einiges ausgerechnet, nicht nur, weil sie wieder einmal von mehr als 1000 Fans begleitet wurden. Die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden gründeten sich auch auf die Tatsache, dass Krupp personell aus dem Vollen schöpfen konnte. Mit Sven Ziegler und Shuhei Kuji saßen deshalb zwei gesunde Spieler nur auf der Tribüne, Verteidiger Frank Hördler gab nach langer Verletzung sein Comeback und Neuzugang Milan Jurcina feierte sein Debüt. Doch das sollte sich für die Eisbären nicht auszahlen, Furchner, Bina und Fauser schossen für Wolfsburg nach zwei Dritteln eine 3:0-Führung heraus. Constantin Braun und Mark Olver machten das Spiel mit ihren Toren für die Berliner im letzten Drittel zwar noch einmal spannend, aber es sollte nicht mehr für Punkte reichen.
Bisher allerdings haben die Eisbären in dieser Saison eine besondere Tugend entwickelt. Niederlagen werfen die Mannschaft nicht um und die Tabellenführung haben die Berliner schon mehrfach zurückerobern können. Die nächste Gelegenheit dafür gibt es schon am Sonntag, wenn das nächste Auswärtsspiel ansteht, dann um 16.30 Uhr bei den Augsburger Panthern. (Tsp)