Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga: Eisbären Berlin treffen ausgerechnet auf Düsseldorf
Die Eisbären Berlin besiegen Bremerhaven im letzten Hauptrundenspiel und bescheren sich damit selbst die Düsseldorfer EG als Viertelfinalgegner.
Das Spiel gegen Bremerhaven war erwartet belanglos bei den Eisbären und wurde mehr von der Brisanz einer anderen Veranstaltung getragen. Zeitgleich mit den Berlinern spielte nämlich die Düsseldorfer EG am letzten Spieltag der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL in Nürnberg. Denn eines war klar: Siegte die DEG, dann würden sie der Gegner der Eisbären im Play-off-Viertelfinale werden. Egal was auch immer gegen Bremerhaven passierte. Die Eisbären gewann aber trotzdem 4:3 (2:2, 2:1, 0:0), wobei Düsseldorf in Nürnberg zittern musste und 2:3 nach Verlängerung verlor, aber das war egal: Es geht für die Berliner ab dem 17. März in die K.o.-Serie gegen die DEG.
Bremerhaven wäre natürlich auch eine Option für das Viertelfinale gewesen, aber dazu hätten die Eisbären schon verlieren und die DEG weniger Punkte holen müssen. Und irgendwie spielten beide Mannschaften am Sonntag in der mit 14.200 Zuschauern ausverkauften Arena am Ostbahnhof nicht so, als wollten sie sich in ein paar Tagen unbedingt in einer bis zu sieben Spiele langen Serie wiedersehen. Louis-Marc Aubry, Austin Ortega, Mark Olver und Leo Pföderl schossen die Tore für die Eisbären.
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Bremerhaven muss nun im Viertelfinale gegen Straubing spielen und das liegt den Norddeutschen wohl auch mehr als Berlin. Die Eisbären wiederum wollten die Hauptrunde nicht mit einer Niederlage abschließen, die Vorfreude auf Düsseldorf ist beim Tabellenvierten aber eher gedämpft. Mögen sie auch sagen, was sie wollen: Düsseldorf ist ein verdammt harter Brocken. "Ich erwarte enge Spiele mit einem Tor Unterschied", sagte Berlins Trainer Serge Aubin am Sonntag.
Zwei Mal standen sich beide Klubs sogar in Finalserien gegenüber, beide Male (2006 und 2009) siegten die Eisbären. Die Düsseldorfer konnten noch nie eine Play-off-Serie gegen die Berliner gewinnen – aber das heißt natürlich nichts, denn die Mannschaften haben sich so in dieser Form nicht mal annähernd schon in einer Serie gegenübergestanden. Interessant ist allerdings, dass Harold Kreis schon 2009 Trainer der DEG im Finale war. Für Kreis dürfte die Serie schon daher eine besondere sein.
Auch sonst gibt es ja Verbindungen zwischen beiden Mannschaften. Der junge Stürmer Charlie Jahnke bekam bei den Eisbären bis zur vergangenen Saison nie eine echte Chance, nun ist er Stammspieler bei der DEG. Besonders brisant ist an dem Duell im Viertelfinale allerdings, dass der Düsseldorfer Torwart kommende Saison zu den Berlinern wechseln wird: Das ist nämlich zur Personalie Mathias Niederberger schon durchgesickert.
Gegen Düsseldorf verloren die Eisbären drei von vier Hauptrundenspielen
Niederberger ist die große Säule im Spiel der Düsseldorfer, die in der Hauptrunde mit Abstand am wenigsten Gegentreffer kassiert haben. Erst am Freitag vor neun Tagen gewannen die Düsseldorfer ihr letztes Spiel gegen die Eisbären 2:1 nach Verlängerung. Die DEG braucht nicht sehr viele Tore, um zu gewinnen, das wird eine Herausforderung für die Eisbären, die ohnehin keine positive Bilanz gegen den Gegner in der Hauptrunde hatten, von vier Spielen gegen Düsseldorf verloren die Berliner drei. Niederberger ist wohl aktuell der beste Torwart der in der Liga, aber unschlagbar sind die defensivstarken Düsseldorfer natürlich nicht. Mit Platz fünf nach der Hauptrunde sind sie eher hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Sollten die Berliner in der nach dem Modus „Best of seven“ ausgespielten Serie gegen die DEG triumphieren, könnte es im Halbfinale ein Wiedersehen mit Meister München geben – wenn die Mannschaft von Ex-Eisbären-Trainer Don Jackson weiterkommt. Die Bayern schlossen die Hauptrunde am Sonntag als Tabellenerster ab.