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Gegen die DEG gelang den Eisbären ein knapper 2:1-Sieg.
© dpa
Update

2:1-Sieg gegen die Düsseldorfer EG: Eisbären Berlin siegen dank Mathias Niederberger

Die Gäste aus Düsseldorf hatten in den bisherigen vier Auswärtsspielen 26 Tore kassiert. Gegen die Eisbären zeigte sich die DEG allerdings von einer anderen Seite - und hätte die Berliner damit beinahe überrascht.

Einmeterachtzig können manchmal zu wenig sein. Matthias Niederberger musste das in den vergangenen Jahren erkennen. Der Torwart der Eisbären Berlin wollte sich als Junior in Nordamerika durchzusetzen. Drei Jahre lang versuchte er sich in verschiedenen Nachwuchsligen für die National Hockey League (NHL) anzubieten – ohne Erfolg. Er war den Scouts der 30 NHL-Klubs wohl einfach zu klein. Dieses Problem hat er in Deutschland nicht, die Eisbären verpflichteten den Sohn des einstigen Nationalverteidigers Andreas Niederberger im Sommer als neue Nummer zwei.

Am Sonntag gab der 21-Jährige gegen seinen Heimatklub Düsseldorfer EG sein Heimdebüt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Eisbären. Vor 12 260 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof war es ein erfolgreiches, die Eisbären gewannen 2:1 (0:0, 2:1, 0:0) und setzen sich damit in der Spitzengruppe der Liga fest.

Dass die Berliner in dieser Saison kein Torwartproblem bekommen, wenn der etatmäßige Stammgoalie Petri Vehanen eine Pause erhält, wurde schon bei den bisherigen Einsätzen von Niederberger deutlich. Niederberger spielt unaufgeregt, überzeugt durch gutes Stellungsspiel und eine erstaunliche Beweglichkeit. "Heute hat er sehr solide gespielt und viel Ruhe ausgestrahlt", sagte sein Trainer Jeff Tomlinson. Das größte Lob aber kam vom Coach des Gegners, Christof Kreutzer: "Man sieht bei Mathias die Düsseldorfer Schule. Es freut mich, dass er so gut gespielt hat - wenn auch leider gegen uns."

Das größte Lob für Niederberger kam vom gegnerischen Trainer

Gegen die DEG wehrte Niederberger am Sonntag 29 Schüsse ab und wurde viel mehr geprüft, als im Vorfeld erwartet worden war. Niederberger selbst äußerte sich eher zurückhaltend. "Die Mannschaft hat mich sehr unterstützt, das hat es einfacher gemacht." Dass er als gebürtiger Düsseldorfer ein Spiel gegen seine DEG absolvieren durfte, ließ ihn dann aber doch noch ein wenig euphorisch werden. "Es war eine große Ehre für mich, gegen meinen Heimatklub spielen zu dürfen. Das hat mich zusätzlich motiviert."

Düsseldorf hatte die bisherigen vier Auswärtsspiele der Saison allesamt verloren, dabei 26 Tore kassiert. Trotzdem hätten die Berliner durchaus gewarnt sein können, in der vergangenen Saison verloren sie drei von vier Duellen mit der DEG. Auch diesmal war es kein einfaches Spiel für die Eisbären, bei denen fünf Angreifer ausfielen. Im ersten Drittel fehlte den Berlinern das letzte Engagement und als sie im Mittelabschnitt durch Treffer von Barry Tallackson und André Rankel 2:0 in Führung gingen, schalteten sie anschließend sofort wieder einen Gang zurück. Dass dies am Ende nicht bestraft wurde, lag auch an Mathias Niederberger. Der ließ nur einen Gegentreffer von Bernhard Ebner zu und bewies ansonsten, dass ein Eishockeytorwart nicht unbedingt zwei Meter groß sein muss, um gute Leistungen zu bringen.

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