2:1 gegen Straubing: Eisbären Berlin gewinnen ohne Musik
Die Eisbären Berlin haben die Tabellenspitze in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verteidigt. Am Sonntag bezwang der frühere Serienmeister die Straubing Tigers mit 2:1 (1:0, 1:0, 0:1).
Es geht auch ohne Ton. Die Technik in der Arena am Ostbahnhof wollte am Sonntag nicht in gewohnter Form funktionieren, also gab es nur ein paar leise Ansagen aus dem Ersatzlautsprecher und kaum Musik. Das war sicher traurig für die jungen Besucher, die ja meist genauso auf Show stehen wie auf den Sport. Doch für die Menschen unter den 14 200 Zuschauern, die vorrangig wegen des Spiels zwischen den Eisbären und den Straubing Tigers gekommen waren, funktionierte quasi alles. Die Eisbären verteidigten durch den 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)-Erfolg gegen die Bayern am 42. Spieltag ihre Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga und die Stimmung in der Arena, die machten die Zuschauer.
Es war ein wichtiger Erfolg für die Berliner, die zuletzt gegen Düsseldorf (2:7) und am Freitag gegen Ingolstadt (2:5) in eigener Halle mit Musik etwas auf die Socken bekommen hatten. Es ist eben so, dass wenige Wochen vor Beginn der Play-offs die halbe Liga um die Teilnahme an der Endrunde rangelt und die Intensität der Spiele daher deutlich zunimmt. Gegen Straubing, als Tabellenachter angetreten, konnten die Eisbären aber dagegenhalten. Nachdem Constantin Braun den Puck ins Tor gezaubert hatte, wie wohl noch nie zuvor in seiner Karriere, führten die Eisbären lange nur 1:0 – bis im achten Überzahl-Versuch Darin Olver kurz vor der Pause das 2:0 gelang.
Mahon Wechsel ist ein starkes Stück aus Sicht der Eisbären
Am Powerplay muss der Berliner Trainerstab aber noch feilen in den kommenden Wochen – wobei der Stab auf ein Stäbchen geschrumpft ist: Nachdem Co-Trainer Mark Mahon die Eisbären am Sonnabend plötzlich verließ und bei den Kölner Haien anheuerte, ist Uwe Krupp zwar noch nicht vom Haupt- zum Alleinverantwortlichen geworden, hat aber nur noch Marian Bazany als Unterstützung. Und der hat zuletzt eher die dritte Rolle im Trainertrio gespielt.
Dass sich Mahon nach einem Arbeitgeber umschaute, war sein gutes Recht. Dass es Köln wurde, so kurz vor den Play-offs, ist schon ein starkes Stück aus Sicht der Eisbären. Nicht nur, dass Mahon viel Wissen über das Team aus Berlin mit an den Rhein nimmt – die Haie sind, seitdem sie und ihre oft etwas sprunghafte Geschäftsführung um Peter Schönberger vergangene Saison Trainer Uwe Krupp überraschend rauswarfen, nicht unbedingt der zweite Lieblingsklub des Berliner Trainers.
Am Sonntag gewannen die Haie mit ihrem neuen Sportlichen Leiter Mahon zwar 5:4 nach Penaltyschießen in Augsburg, sie liegen damit aber trotzdem nicht auf einem Rang, der für die Teilnahme an den Play-offs berechtigt. Es droht ein frühes Saisonende in Köln – ganz anders als in Berlin. Die Eisbären brachten am Sonntag ihr Spiel trotz des späten Straubinger Anschlusstreffers durch Mike Hedden über die Runden. Ohne Kapitän André Rankel, der sich im zweiten Drittel verletzte, aber mit ordentlich Musik auf dem Eis und viel Begeisterung auf den Rängen der ausverkauften Arena.
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