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Blick geht nach oben. Kölns Simon Terodde wird im kommenden Jahr wieder in der Bundesliga treffen.
© Uwe Anspach/dpa

Erklärung zum Zweitliga-Start: Eingebauter Aufstiegspuffer: Warum Köln und der HSV aufsteigen müssen

Die Bundesliga-Absteiger können eigentlich gar nicht anders als direkt wieder ins deutsche Fußball-Oberhaus zurückzukehren. Und das hat Gründe.

Es war so zu erwarten: Nach dem sechsten Spieltag führen die Bundesliga-Absteiger Hamburger SV und 1. FC Köln die Tabelle der zweiten Liga an. Trotz der desolaten 0:5-Pleite belegt der einstige Bundesliga-Dino Rang zwei. Allein rein sportlich ist das logisch. Köln mit Nationalspieler Jonas Hector und dem mehrfachen Zweitliga-Torschützenkönig Simon Terodde sowie Hamburg mit Aaron Hunt und Lewis Holtby sind eine Nummer größer als die restlichen 16 Klubs des deutschen Fußball-Unterhauses. Und auch finanziell ist das logisch. Die Traditionsklubs können eigentlich gar nicht anders als direkt wieder aufzusteigen. Das hat Gründe.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat bei der Verteilung der Fernsehgelder an die 36 Profiklubs einen Puffer eingebaut, der Erstligisten im Abstiegsfall zugute kommt. Unter anderem, damit sich nicht wiederholt, was dem SC Paderborn vor zwei Jahren widerfahren ist – die Ostwestfalen wurden in die dritte Liga durchgereicht. Davon profitierten schon der VfB Stuttgart und Hannover 96 in der Saison 2016/17, die nach ihrem überraschenden Abstieg direkt wieder ins Oberhaus zurückkehrten. Der Eindruck, dass vergleichsweise große Absteiger in der zweiten Liga gegenüber ihren Konkurrenten einen eingebauten Wettbewerbsvorteil haben, lässt sich mit Zahlen belegen. Da reicht schon ein Blick auf die TV-Gelder in der laufenden Saison.

Während der FC und der HSV mit knapp 24 und 21 Millionen Euro nur unwesentlich weniger erhalten als die Bundesliga-Aufsteiger Düsseldorf und Nürnberg (rund 25 und 29 Millionen), erhält der Zweitligist mit den dritthöchsten Einnahmen, der FC Ingolstadt, lediglich rund 16,5 Millionen Euro. Andere traditionsreiche Klubs wie Union Berlin (13,4 Mio.) oder der FC St. Pauli (11,4 Mio.) erhalten noch weniger und sind nicht wirklich konkurrenzfähig. Für die Zweitliga-Teams jenseits von Platz vier gehört zum Aufstiegstraum also in den kommenden Jahren eine gehörige Portion Glück dazu. Dass es klappen kann, bewies in der vergangenen Saison Aufsteiger Holstein Kiel, der Dritter wurde. Der erhält in dieser Saison übrigens mit acht Millionen Euro ein Drittel der TV-Einnahmen im Vergleich zum norddeutschen Nachbarn aus Hamburg.

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