Manager Marco Baldi: "Eine Dominanz von Alba Berlin gibt es nicht"
Marco Baldi spricht im Interview über die hohe erste Saisonniederlage von Alba Berlin bei den Baskets Bamberg - und das Meisterrennen in der BBL.
Marco Baldi, Sie waren vor Ort bei Alba Berlins 69:98 am Freitag in Bamberg. Wie hart trifft Sie die hohe erste Niederlage in der Bundesliga nach zuvor 14 Siegen?
Die Niederlage überrascht mich überhaupt nicht. Seit Wochen rede ich mir den Mund fusselig: Die Dominanz, die uns viele andichten, gibt es nicht. Wir leben von Verteidigung und Intensität, die haben wir nicht aufs Parkett gebracht.
Albas Defensive wirkte ungewohnt passiv.
Bamberg hatte sich richtig was vorgenommen, das hat man gemerkt. Da konnten wir nicht gegenhalten, sind nur mitgelaufen. Das ist nicht unser Spiel.
Hat der Weihnachtstermin geschadet?
Wir hatten schon zuvor kleine Problemchen. Ein Team, das von der Gemeinschaft lebt, ist fragil. Wenn man dann noch ein wenig weihnachtlich eingelullt ist und zufrieden, gibt es mal so eine Niederlage.
Was sind die Lehren aus der hohen Pleite?
Es war vorher nicht alles super und jetzt ist nicht alles furchtbar. Die Spieler hören nun noch genauer hin, was der Trainer sagt. Wenn wir nicht auf unsere Art spielen, kriegen wir Probleme. Die Qualität einer Mannschaft zeigt sich nicht bei Siegesserien, sondern daran wie sie mit Rückschlägen umgeht. Wir kommen jetzt in eine Phase mit vielen und hochkarätigen Spielen, unsere Belastbarkeit wird getestet. Wenn wir unsere Stärken nicht zeigen, können wir nicht in die Meisterschaft eingreifen.
Ist Bamberg neben München der Titelrivale?
Beide geben mehr als doppelt so viel für Spieler aus wie wir, das muss sich ja irgendwann bemerkbar machen. Bamberg gehört für mich bei Budget und Organisation zu den ersten zehn, zwölf Klubs in Europa, fliegt aber unter dem Radar. Und hat nun mit dem Italiener Daniele Baiesi einen NBA-erfahrenen Sportdirektor verpflichtet. Das unterstreicht die Ambitionen.