Schalke gegen Mainz endet torlos: Ein Spiel des Grauens
Kampf und Krampf im Keller-Duell zwischen dem FC Schalke 04 und dem FSV Mainz 05. Das Spiel bietet sehr bescheidenes Niveau.
Auch Dimitrios Grammozis kann keine Wunderdinge vollbringen: Die erhoffte Initialzündung beim Debüt des fünften Schalker Cheftrainers in dieser Saison ist beim enttäuschenden 0:0 gegen den FSV Mainz 05 ausgeblieben. Das Spiel des Tabellenletzten gegen den Vorletzten der Fußball-Bundesliga am Freitagabend war erschreckend schwach und fand bestenfalls auf Drittliga-Niveau statt.
Somit zahlte sich insbesondere für die gebeutelten Schalker auch ein Bundesliga-Rekord zumindest nicht auf Anhieb aus. Fünf Trainer in einer Saison hatte es bislang im Oberhaus noch nie gegeben. Doch auch mit Grammozis taumelt der Revierclub weiter dem vierten Bundesliga-Abstieg entgegen. Mit zehn Punkten bleibt Schalke abgeschlagen Letzter und hat nach 24 Spielen mindestens acht Zähler Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Mainz 05 sprang durch den Zähler mit nun 18 Punkten immerhin mindestens bis Sonntag auf den Relegationsrang 16.
[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Siehier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]
Nachdem die Stimmung auf Schalke zuletzt auf dem Tiefpunkt angekommen war, hatte der 42 Jahre alte Wuppertaler Grammozis nach seinem Einstand in den vergangenen Tagen versucht, noch einmal etwas Zuversicht zu verbreiten und von einer „Initialzündung“ gesprochen. Das Duell des Letzten gegen den Vorletzten galt als allerletzte Chance für Schalke, vielleicht doch noch einmal den Glauben an das Wunder Klassenverbleib zurückzubringen. „Er ist in seiner Ansprache sehr motivierend. Er gibt Feuer mit“, sagte Schalkes verletzter Torhüter Ralf Fährmann in der Pause bei DAZN.
Spielerische Wunderdinge vermochte indes auch Grammozis seinem stark ersatzgeschwächten Team nicht zu vermitteln. Fast eine komplette Elf fehlte dem Letzten verletzt. Der frühere Coach des SV Darmstadt 98 hatte es unter anderem mit einer Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr und dem überraschenden Bundesliga-Debüt von Kerim Calhanoglu versucht.
Planloses Gebolze
„Die Systemumstellung tut uns gut“, befand Fährmann weiter zur allgemeinen Verblüffung. Denn das spielerische Niveau war grauenhaft. Auch der 18 Jahre alte Cousin vom Milan-Künstler Hakan Calhanoglu fiel inmitten der spielerischen Armut auf dem Platz nicht weiter auf. Fehlpass reihte sich an Fehlpass, immer wieder wurde der Ball planlos durch die Arena gebolzt.
Auch die Gäste, bei denen sich die Verpflichtung von Trainer Bo Svensson schon in den Punkten niedergeschlagen hatte, trugen nicht dazu bei, dem Spiel Bundesliga-Standard zu verleihen.
Immerhin hatten die Rheinhessen, die zuletzt in Mönchengladbach (2:1), Leverkusen (2:2) und Dortmund (1:1) verblüfft hatten, zum Ende der ersten Halbzeit ihres 500. Bundesliga-Spiels durch Barreiro (37.) und Adam Szalai (42.) beste Chancen zur Führung. Beide Male ging der Ball nur knapp am Tor vorbei. In der Anfangsphase hatte 2014-Weltmeister Shkodran Mustafi für Schalke das Kunststück fertig gebracht, völlig freistehend einen Kopfball aus kurzer Distanz mitten auf Mainz-Keeper Robin Zentner zu wuchten (8.).
Einzig positiver Aspekt aus Schalker Sicht war das Spiel ohne Gegentreffer. Immerhin kassierte der Revierclub mit 61 Toren in dieser Saison bislang mit Abstand die meisten von allen Teams. Auch in der ereignisarmen zweiten Halbzeit kam kein weiterer hinzu. (dpa)