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Martin Hermannsson (re.) auf dem Weg zum Korb.
© imago images/Camera 4

Fester Euroleague-Platz in Aussicht: Ein gelungener Abend für Alba Berlin

Die Basketballer gewinnen in der Euroleague gegen Kaunas. Davor gibt es von höchster Stelle viel Lob für die Berliner.

Unter den Basketballfans in Deutschland wird die Euroleague manchmal ein bisschen mit Argwohn betrachtet. Klar, sportlich sucht die Liga europaweit ihresgleichen, die Namen der Teams stehen für den ganz großen Zirkus, aber dem höchsten europäischen Wettbewerb haftet auch etwas Elitäres, manchmal gar allzu Geschäftliches an.

Und so gab es auch am Donnerstagabend in der Arena am Ostbahnhof erst einmal viele nüchterne Bestandsaufnahmen und Zukunftspläne zu hören, als Jordi Bertomeu, der Geschäftsführer der Euroleague, mit Albas Manager Marco Baldi zur Presse sprach. Bertomeu spendete den Berlinern viel Lob und stellte ihnen in einen festen Euroleague-Startplatz in Aussicht: „Alba gehört zu den Topkandidaten“, sagte Bertomeu.

Das Ganze wurde dann im Anschluss mit Leben gefüllt: Alba hatte mit Zalgiris Kaunas nicht nur den litauischen Meister, sondern gleich auch noch einen ganzen Haufen grün gekleideter Fans aus dem basketballverrückten Land zu Gast. „Mindestens 1000“ seien sie, meinte einer von ihnen – das war dann vielleicht doch ein bisschen übertrieben.

Die Stimmung unter den insgesamt 10.121 Fans in der Arena war jedenfalls bestens – am Ende noch ein bisschen mehr unter den Berliner Fans. Ihr Team brachte Zalgiris mit wechselnden Verteidigungskonzepten immer wieder aus dem Tritt, ließ in der ersten Halbzeit nur 26 Punkte zu und siegte in einem packenden Spiel letztendlich mit 69:62 (15:7, 17:19, 15:20, 22:16).

Vielleicht hätte es den Gästen gutgetan, wenn ihr Flügelspieler Marius Grigonis mit an Bord gewesen wäre. Doch der frühere Alba-Spieler mit dem gewöhnungsbedürftigen, aber umso effektiveren Wurf von der Dreipunktelinie fehlte verletzt. So verschoss Kaunas in der ersten Hälfte munter Dreier um Dreier, nur einer von 16 Versuchen fand sein Ziel.

Hermannsson führt bei Alba Regie

Bei Alba führte Martin Hermannsson als Spielmacher Regie, während sich Peyton Siva auf dem Hometrainer neben der Bank warmstrampelte. Als seine Muskeln auf Temperatur gekommen waren, legte er kurz vor der Halbzeit nach einer explosiven Drehung auf Landry Nnoko ab – mit 32:26 ging es in die Pause.

Weil es mit den Dreiern nicht klappen wollte, musste sich Zalgiris anders helfen. Die Gäste bissen sich über die Defensive ins Spiel und stressten Albas Aufbauspieler schon früh. Das funktionierte: Mit einem 14:2-Lauf eröffneten sie das dritte Viertel und lagen auf einmal mit 40:34 in Führung. Doch Alba kam schnell zurück, Siva und Makai Mason spielten trotz des Drucks der Gäste weiter mit Selbstbewusstsein und retteten ihrem Team eine 47:46-Führung vor dem letzten Viertel.

Das Spiel wurde auch im Schlussabschnitt kein schönes mehr – aber ein umso intensiveres und spannenderes. Alba mobilisierte defensiv noch einmal alles, davon ließ sich Kaunas jetzt zermürben. Rokas Giedraitis stellte die Partie mit seinem Dreier auf 67:56, und Alba konnte am Ende den vierten Sieg im elften Saisonspiel feiern.

Es war doch noch ein ziemlich stimmungsvoller Abend geworden in der Arena am Ostbahnhof. Bertomeu und Baldi scherzten einträchtig auf der Tribüne – so stellen sie sich das mit der Euroleague vor.

Leonard Brandbeck

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