Matheus Cunha ist zurück in Berlin: Ein bisschen Glanz für Hertha BSC
Am Wochenende hat Matheus Cunha mit Brasilien olympisches Gold gewonnen, jetzt trainiert er wieder bei Hertha BSC. Genau wie Neuzugang Marco Richter.
Es ist in diesen Tagen und Wochen, in denen sich die Transfergerüchte geradezu überschlagen, nicht ganz einfach, immer und überall den Überblick zu behalten. Fußballer von gehobener Qualität sind gerade bei mehreren Klubs in England, Spanien und Italien gleichzeitig im Gespräch. So wie Matheus Cunha.
Der brasilianische Offensivspieler von Hertha BSC ist schon mit einigen Klubs in Verbindung gebracht worden, ganz aktuell mit Atalanta Bergamo aus der Serie A. Eine entsprechende Meldung bei Instagram aber hat Cunha ziemlich klar und unmissverständlich kommentiert. Er versah sie mit gleich vier Smileys, die dicke Tränen lachten.
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Das heißt natürlich nicht zwingend, dass Cunha im September, wenn die Transferperiode beendet ist, weiterhin bei Hertha BSC unter Vertrag stehen wird Der Markt für den 22-Jährigen dürfte nicht kleiner geworden sein, nachdem er am vergangenen Wochenende mit Brasilien in Tokio die olympische Goldmedaille gewonnen hat. Doch wohin auch immer es Cunha in diesem oder einem der nächsten Sommer verschlagen wird: Erst einmal ist er jetzt zurück in Berlin.
Am Mittwoch stand er erstmals in der Vorbereitung auf die am Wochenende startende Bundesliga-Saison mit seinen Kollegen von Hertha BSC auf dem Trainingsplatz. Freundlich winkend betrat Cunha am Nachmittag den Rasen. „Ich bin froh, dass er pünktlich zurück ist“, sagte Herthas Trainer Pal Dardai. „Das zeigt: Er will.“
Bei allen Gerüchten über einen möglichen Abgang des Brasilianers, die seit dem Ende der vergangenen Saison hartnäckig kolportiert werden, gibt es für Dardai erst einmal keinen Grund, nicht mit Cunha zu planen. „
Bestimmt hat er sehr viele Angebote, aber er hat ein Hertha-Herz, und er ist gerne hier“, sagte der Ungar. Daher ist es gut möglich, dass Cunha am Wochenende weder in Bergamo, Leeds oder Madrid zu sehen sein wird, sondern in Köln-Müngersdorf, wo die Berliner am Sonntagnachmittag (17.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln in die neue Saison starten. „Am Wochenende können wir auf ihn zählen. Er ist ein Gewinnertyp, ein Siegertyp. Das wollen wir nutzen, er ist fit“, sagte Dardai.
Richter könnte in Köln dabei sein
Das Gleiche gilt für Marco Richter, Herthas jüngste Verpflichtung. Der frühere deutsche U-21-Nationalspieler trainierte am Mittwoch erstmals mit seinen neuen Kollegen auf dem Schenckendorffplatz. Auch wenn der Offensivspieler, der im Tausch mit Arne Maier und für rund sieben Millionen Euro aus Augsburg gekommen ist, sich noch an seine neuen Mitspieler gewöhnen muss, denkt Dardai darüber nach, ihn mit zum Spiel nach Köln zu nehmen. „Wir haben ihn nicht umsonst geholt“, sagte Herthas Trainer. „Man spürt, er will. Aber er muss erst einmal richtig ankommen.“
Mit Richter, der ebenfalls bei Olympia im Einsatz war, verfügt Dardai über mehr Variationsmöglichkeiten für die Offensive. Der 23-Jährige kann im 4-2-3-1 die offensive Außenposition übernehmen, im 3-5-2 als hängende Spitze spielen oder – wenn es etwa gilt, einen Rückstand aufzuholen – als offensiver Außenverteidiger. „Das ist ein Junge, der sehr viel laufen und marschieren kann“, sagte Dardai.
Mehr Optionen für Trainer Dardai
Durch Cunhas Rückkehr und Richters Verpflichtung eröffnen sich dem Ungarn nach dem Weggang des Stoßstürmers Jhon Cordoba schon für das Spiel in Köln neue Optionen im Angriff. Und in Kürze wird auch Krzysztof Piatek zurückerwartet, der sich in der Schlussphase der vergangenen Saison das Sprunggelenk gebrochen hat.
Der Pole ist schmerzfrei und trainiert inzwischen wieder individuell. Spezielle Tests in den kommenden beiden Tagen sollen Aufschluss darüber erbringen, wann Piatek das Teamtraining wieder aufnehmen kann.
Als Pal Dardai am Mittwochvormittag mit ihm gesprochen hat, klang der polnische Stürmer schon sehr optimistisch. Piatek kündigte an, dass er im Auswärtsspiel beim FC Bayern München eingewechselt werden will. Das ist am Samstag in zwei Wochen.