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Auch Niels Giffey konnte Albas Niederlage nicht abwenden.
© imago images/Camera 4

Alba Berlin unterliegt Real Madrid knapp: Ein Basketball-Spiel wie eine Achterbahnfahrt

Alba Berlin spielt gegen Real Madrid teilweise wie im Rausch. Doch nach der Halbzeitpause wacht das spanische Spitzenteam auf und schlägt zurück.

Die Fans von Alba schüttelten ungläubig den Kopf und ein Mann aus dem Berliner Fanblock fasste das Gefühl in der Halle ganz treffend zusammen. „Davon kannst du irgendwann mal deinen Enkeln erzählen“, sagte er im Vorbeigehen zu einem anderen Fan.

Zu diesem Zeitpunkt war gerade mal die Hälfte des Euroleague-Heimspiels gegen Real Madrid am Donnerstagabend absolviert – es waren allerdings 20 Minuten, die so schnell keiner der 10.457 Anwesenden in der Arena am Ostbahnhof vergessen wird. Nach einer sportlichen Achterbahnfahrt musste sich Alba dem spanischen Spitzenteam aber 97:103 (25:41, 35:9, 11:29, 24:26) geschlagen geben.

Schon der Sprungball gab einen Vorgeschmack auf die Kräfteverhältnisse im ersten Viertel. Reals hünenhafter Center Edy Tavares wuchtete seine 2,20 Meter in die Höhe und Albas Landry Nnoko versuchte erst gar nicht, an den Ball zu kommen.

Die Spanier kamen der sportlichen Perfektion in den ersten Minuten sehr nah und dominierten den Gegner in allen Belangen. Der argentinische Vizeweltmeister Facundo Campazzo orchestrierte das Spiel im ersten Viertel mit elf Assists und Anthony Randolph (19 Punkte) sowie Jaycee Carroll (elf) trafen nach Belieben. Nach zehn Minuten fehlten Real bei einer unglaublichen Feldwurfquote von 88 Prozent nur zwei Punkte zum zehn Jahre alten Euroleague-Rekord von Maccabi Tel Aviv für die meisten Punkte in einem Viertel.

Alba spielte sich und das Publikum in einen Rausch

Zu diesem Zeitpunkt sprach eigentlich nichts mehr für die Berliner, die offensiv zwar nicht schlecht spielten, aber defensiv keine Lösungen fanden. Das Schöne am Basketball ist jedoch, dass selbst solch eine dominante Leistung wie jene des erfolgreichsten Klubs des Kontinents keine Garantie für einen Sieg ist.

Schon zu Beginn des ersten Viertels hatte Alba einen kleinen Lauf begonnen, der sich im zweiten Abschnitt fortsetzte und das Geschehen innerhalb weniger Minuten auf den Kopf stellte.

Bei Reals zweiter Reihe fielen auch einfachste Würfe nicht und Alba spielte sich sowie das fassungslose Publikum in einen Rausch. Viertelübergreifend erzielten die Berliner angeführt vom treffsicheren Rokas Giedraitis 41:9 Punkte und gingen mit einer 60:50-Führung in die Halbzeit.

Nach der Pause brachte Reals Trainer Pablo Laso seine Starting Five geschlossen zurück aufs Feld und das machte sich bemerkbar. Es lief nun wieder bei Real, während Alba offensiv nicht mehr viel gelang. Nach fünfeinhalb Minuten hatten die Spanier ausgeglichen, durch Dreier von Carroll und Campazzo gingen sie wieder in Führung.

In den Schlussabschnitt starteten die Gäste mit acht Punkten Vorsprung und dieses Mal ließen sie sich das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen. Alba arbeitete, kämpfte, traf mehrfach aus der Distanz und verkürzte wieder bis auf sechs Punkte. Der Klasse und Erfahrung des Titelkandidaten mussten sich die Berliner am Ende allerdings geschlagen geben. So bleibt die Erzählung für die Enkel von einem verrückten Basketballspiel ohne Happy End.

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