Alba Berlin: Ehrungen für Obradovic und McLean
Alba-Coach Sasa Obradovic ist zum besten Trainer der Saison in der Basketball-Bundesliga gewählt worden, Berlins Center Jamel McLean wurde zum wertvollsten Spieler ernannt. Auf dem Weg zum Meistertitel wartet heute Absteiger Crailsheim Merlins.
Der eine Titel ist mit dem anderen Titel eng verbunden: Am gestrigen Donnerstag wurde Alba Berlins Power Forward Jamel McLean zum wertvollsten Spieler (MVP) der Bundesliga-Saison gewählt, sein Coach Sasa Obradovic wurde als bester Trainer ausgezeichnet. In der vergangenen Saison kam McLean in Bonn als MVP noch überhaupt nicht infrage – erst Obradovic hat aus dem 27-Jährigen einen Basketballprofi von europäischem Format gemacht.
An guten Tagen ist McLean dank seiner Sprungkraft und Explosivität nicht zu stoppen, nicht in der Bundesliga und auch nicht in der Euroleague, wo er zeitweise die Rangliste der effektivsten Spieler anführte. Obradovic hat dem zuvor bisweilen nachlässigen gebürtigen New Yorker beigebracht, dass er den nächsten Karriereschritt nur mit großem Trainingseifer und voller Konzentration auf dem Spielfeld machen wird. Der Lohn für McLean: eine starke Saison mit durchschnittlich 14,4 Punkten und 6,6 Rebounds und das Interesse europäischer Spitzenvereine. Gegen den NBA-Champion San Antonio Spurs traf er in der Schlusssekunde zum Sensationssieg. Zu einem wirklich dominanten Spieler auf höchstem Niveau fehlt McLean aber noch die Konstanz: Bisweilen verliert er in der Defensive noch den Durchblick, gegen Maccabi Tel Aviv im entscheidenden Euroleague-Spiel und gegen Bamberg im Pokalhalbfinale tauchte er auch offensiv unter.
Individuelle Auszeichnungen machen sich gut im Lebenslauf und können den eigenen Marktwert steigern – für den Verein Alba zählt am Ende dieser bislang beeindruckenden Saison aber nur der Meistertitel. Auf diesem Weg dürften die bereits als Absteiger feststehenden Crailsheim Merlins am heutigen Freitagabend (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) wohl kein Hindernis darstellen.
Lars Spannagel