U-21-Nationalteam im Volleyball: Drei Berliner Talente wollen zur WM
Die U 21 spielt in Berlin um ein WM-Ticket - und hat gute Chancen. Auch drei Berliner gehören zu der besonderen Nachwuchs-Generation.
Sie klatschten immer wieder, peitschten sich und ihre Teamkollegen nach vorne. Und weil sonst nur etwa 250 Zuschauer im Sportforum in Berlin-Hohenschönhausen weilten, waren die deutschen U-21-Nationalspieler umso deutlicher zu hören. Besonders am Ende ihrer bisherigen zwei Partien. Denn am Samstag besiegten sie Belgien mit 3:1 – und am Freitagabend hatten sie gegen Lettland ebenfalls ein 3:1 gefeiert.
Vor kleiner Kulisse spielt die deutsche U 21 noch bis Sonntag in einem Turnier mit Belgien, Lettland und Polen um einen Qualifikationsplatz für die WM in Tschechien. Dass die Mannschaft von Trainer Johan Verstappen eine gute Chance darauf hat, verdankt sie auch drei Berliner Talenten: Egor Bogachev, Maximilian Auste und Matti Binder. Von der derzeit wenig beachteten Bühne beim Turnier in Berlin streben sie alle nach großen Zielen. Auf die Frage, wo es für sie eines Tages hingehen soll, folgt bei allen ein leichtes Lächeln und dann sagen sie: „Nationalmannschaft“ und „Olympia“.
Verstappen traut Auste, Bogachev und Binder, die gemeinsam beim VCO Berlin spielen, viel zu. „Jeder Jahrgang hat zwei, drei Topspieler“, sagt der Niederländer. „Jetzt haben wir vielleicht mal drei oder vier, die es an die Spitze schaffen können.“. Das vierte Toptalent ist Tobias Krick, der für Frankfurt regelmäßig in der Bundesliga spielt. Bogachev kam in der letzten Saison bei den BR Volleys auch zu einigen Erstliga-Einsätzen, der 20 Jahre alte Außenangreifer besitzt wie Auste in der Bundesliga ein Doppelspielrecht für den VCO Olympia und den aktuellen Deutschen Meister. Der 20 Jahre alte Auste, Außenangreifer und Kapitän der U 21, gehörte bei den Volleys in der zurückliegenden Saison ebenfalls schon zum Kader. Mittelblocker Binder ist erst 18 Jahre alt.
Am Sonntag steigt das entscheidende Spiel gegen Polen
„In dieser Generation gibt es einige, die Kandidaten für eine große Zukunft sind. Besonders in Berlin wird jedes Jahr sehr gute Nachwuchsarbeit geleistet“, sagt Verstappen. Vor allem Bogachev war bei so großen Spielen wie dem Final Four der Champions League im Volleys-Kader. Er betont aber, man müsse bescheiden bleiben und konzentriert weiter arbeiten.
Auch wenn die Erwartungen also hoch sind an die drei jungen Berliner Spieler, so versichert Auste: „Druck spüre ich nicht. Aber man möchte sich natürlich beweisen und zeigen, dass man zu den Besten gehört.“ Am Sonntag (15 Uhr) im Sportforum steht das entscheidende Spiel gegen die favorisierten Polen an. Nur der Turniersieger fährt zur WM. Doch Verstappen ist zuversichtlich, dass sein Team mit einer Topleistung auch Polen schlagen könne, sagt er. Dann wohl auch dank Bogachev, Auste und Binder.
Steve Reutter