Alba Berlin: Dragan Milosavljevic: Ausfall zur Unzeit
Alba Berlin will konstanter werden. Deswegen ist der Ausfall von Kapitän Dragan Milosavljevic umso bitterer.
Wenn es nicht gut läuft, ist es bekanntlich immer ein Leichtes, metaphysischen Kräften wie dem Schicksal die Schuld zuzuschieben. Marco Baldi, Manager des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin, ist gewiss von diesem Vorwurf befreit. „Wir dürfen nicht hadern. Es muss jetzt heißen: Volle Kraft voraus“, sagt er. Dabei hätte Baldi allen Grund, auf das Schicksal, das es mit seiner Mannschaft in dieser Saison überhaupt nicht gut meint, zu sprechen zu kommen.
Am Mittwoch verletzte sich Dragan Milosavljevic am Ellenbogen. Wie lange er ausfallen wird, ist noch unklar. Sicher aber ist: „Wir reden hier nicht von zwei, oder drei Wochen. Er wird wohl schon länger fehlen“, wie Baldi erklärt. Die Verletzung trifft Alba schwer. Milosavljevic ist nicht irgendein Spieler, der Serbe ist vermutlich der wichtigste Mann bei den Berlinern.
„Er ist unser Kapitän und Führungsspieler, weil er diesen unbedingten Willen hat und sehr vielseitig ist. Er kann viele Positionen decken, hat einen starken Zug zum Korb“, beschreibt Baldi die Vorzüge von Milosavljevic: „Er ist ein Spieler, um den sich der Gegner sehr kümmern muss.“
Der Ausfall ist umso verheerender, da er zur Unzeit kommt, in der entscheidenden Saisonphase. Alba muss in der Hauptrunde noch drei Spiele bestreiten. Das erste davon an diesem Samstag bei den Eisbären Bremerhaven (Beginn 18 Uhr), die seit wenigen Wochen immer besser in Schwung kommen und vor heimischem Publikum sicher eine Gefahr für die Berliner sind.
Robinson ist Albas Hoffnungsschimmer
Für Alba geht es in diesen verbliebenen Hauptrunden-Spielen noch darum, nicht schon in der ersten Play-off-Runde auf Bayern München oder Bamberg zu treffen. Aktuell wäre aber für den Tabellensechsten genau das der Fall.
„Wir müssen jetzt Mentalität zeigen“, sagt Baldi. „Verletzungen sind auch eine Chance für andere Spieler, mehr Verantwortung zu übernehmen.“
In diesen Dingen ist Alba geübt. Zwischenzeitlich fehlten Trainer Ahmet Caki die beiden Center-Spieler Elmedin Kikanovic sowie Bogdan Radosavljevic mehrere Wochen zeitgleich. Und Spielmacher Peyton Siva laboriert seit Anfang Februar an einer Adduktorenverletzung.
Die personellen Probleme sind nicht die einzige Erklärung für die vielen Aufs und Abs von Alba. Sie trugen aber dazu bei, wie schließlich auch der nicht jammern wollende Baldi zugibt: „Natürlich wird durch solche Verletzungen massiv beeinflusst, was wir erreichen wollen: Stabilität.“
Ein Hoffnungsschimmer der vergangenen Wochen ist der für den verletzten Siva kurzerhand verpflichtete Gerald Robinson. Die Statistiken des US-Amerikaners in seinen drei bisherigen Spielen für Alba lesen sich fantastisch: Über 15 Punkte im Schnitt bei einer Trefferquote von weit über 60 Prozent.
„Wir sind sehr froh, ihn geholt zu haben“, sagt Baldi. „Aber es geht im Basketball nicht nur um gute Statistiken, sondern für einen Spielmacher darum, ein Spiel zu organisieren. Und das geht in einer neuen Mannschaft nicht in drei Wochen.“