DFB-Pokal: Zusammenfassung: Dortmund, Köln und Bremen im Achtelfinale, Hannover scheidet aus
Werder Bremen hat Viktor Skripnik ein erfolgreiches Trainer-Debüt beschert. Mit dem 2:0 in Chemnitz zieht der Bundesliga-Letzte wie auch Borussia Dortmund und der 1. FC Köln ins Pokal-Achtelfinale ein. Hannover scheitert in Aalen. Alle Spiele im Überblick.
Der krisengeschüttelte SV Werder Bremen hat mit dem erstmaligen Einzug in das DFB-Pokal-Achtelfinale seit vier Jahren seinem neuen Cheftrainer Viktor Skripnik ein erfolgreiches Debüt auf der Profi-Bank beschert. Mit dem 2:0 (1:0) beim Fußball-Drittligisten Chemnitzer FC holte sich der Bundesliga-Letzte drei Tage nach der Beurlaubung des glücklosen Robin Dutt wichtiges Selbstvertrauen für den Kampf gegen den Abstieg. Fin Bartels (31.) und Franco di Santo (49.) schossen den verdienten, wenn auch nicht gerade glanzvollen Sieg für den sechsmaligen Pokalsieger heraus.
„Ich bin sehr froh über diesen sehr wichtigen Sieg. Er war nicht nur verdient, sondern auch souverän herausgespielt“, sagte Skripnik nach seinem gelungenen Einstand. „Klar hatten wir Glück in der ersten Halbzeit. Aber ich habe nichts dagegen, wenn wir alle Spiele mit Glück gewinnen.“
Borussia Dortmund mit Pokalerfolg gegen Bundesliga-Frust
Borussia Dortmund hat sich den Bundesliga-Frust von der Seele geschossen und ist souverän in das Achtelfinale eingezogen. Mit dem hochverdienten 3:0 (2:0) beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli rehabilitierten sich die Westfalen am Dienstagabend ein wenig für die Negativ-Serie in der Bundesliga mit vier Niederlagen nacheinander und machten vor dem Gipfeltreffen am Samstag beim deutschen Meister und Erzrivalen Bayern München einen kleinen Schritt aus der Krise. Ciro Immobile und Nationalspieler Marco Reus schossen schon vor der Pause für den in der Bundesliga auf Platz 15 abgestürzten Vizemeister eine klare Führung heraus. Shinji Kagawa sorgte für den Endstand.
„Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein, mit der ersten Halbzeit auch. Mit der zweiten nicht so. Da haben wir zu wenig Fußball gespielt“, analysierte Trainer Jürgen Klopp in der ARD. Sein Kapitän Mats Hummels ergänzte: „In unserer Situationen ist das Weiterkommen das einzig Relevante.“
Hannover 96 blamiert sich in Aalen
Drei Tage nach dem Coup in Dortmund hat sich Hannover 96 im DFB-Pokal blamiert und ist mit 0:2 (0:1) beim VfR Aalen ausgeschieden. Beim Tabellen-Vorletzten der 2. Liga verpasste der Fußball-Bundesligaclub aus Niedersachsen am Dienstagabend vor nur 5448 Zuschauern zum siebten Mal in den vergangenen acht Jahren den Einzug ins Pokal-Achtelfinale. Aalen dagegen steht dank eines Eigentors von Ceyhun Gülselam (24. Minute) und dem Treffer von Michael Klauß (59.) zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der Runde der letzten 16 Mannschaften.
Hannovers Vereinschef Martin Kind klagte: „Man hat gesehen, dass jede Motivation und jede Einstellung gefehlt hat.“
Horn bewahrt Köln vor Pokal-Aus in Duisburg
Der 1. FC Köln hat dank Timo Horn eine Pleite im DFB-Pokal gerade noch abgewendet und nach dem guten Bundesliga-Start das nächste Zwischenziel erreicht. Der Keeper sicherte der Mannschaft von Trainer Peter Stöger beim 4:1 im Elfmeterschießen beim Drittligisten MSV Duisburg mit zwei Paraden den Einzug ins Achtelfinale. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden. Der finanziell angeschlagene MSV, der die Kölner schon dreimal im Pokal ausgeschaltet hatte, verpasste dagegen trotz einer tapferen Vorstellung die Sensation und eine dringend benötigte Finanzspritze in Höhe von 527 000 Euro für ein mögliches Weiterkommen.
Offenbach schafft nächsten Pokal-Coup
Pokalschreck Kickers Offenbach hat wieder zugeschlagen. Der Traditionsclub aus der Fußball-Regionalliga Südwest gewann am Dienstagabend mit 1:0 (0:0) gegen den Zweitligisten Karlsruher SC und zog dadurch wie schon in den Jahren 2010 und 2012 ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein. 16 106 Zuschauer auf dem Bieberer Berg feierten euphorisch den Siegtreffer von Benjamin Pintol in der 62. Minute. Der Erfolg des Viertligisten war völlig verdient, da der OFC mit großem Einsatz und hervorragend organisiert spielte, während der KSC enttäuschte.
Kaiserslautern trumpft im Pokal weiter auf
Philipp Hofmann hat den 1. FC Kaiserslautern ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschossen. Der U-21-Nationalspieler ebnete am Dienstag im Zweitliga-Duell mit der SpVgg Greuther Fürth den Weg zum verdienten 2:0 (2:0). Vor 23 111 Zuschauern ließen die Franken den Lauterer Stürmer bei seinen Treffern in der 12. und 22. Minute sträflich unbewacht. Greuther Fürth enttäuschte auf der ganzen Linie und machte mit der zaghaften Spielweise in Abwehr und Angriff dem letztjährigen Pokal-Halbfinalisten das Siegen leicht.
Bochum scheidet nach Verlängerung aus
Zweitligist VfL Bochum ist wie im Vorjahr in der zweiten Runde des Pokals ausgeschieden. Die Elf von Peter Neururer musste sich am Dienstagabend beim Drittligisten SG Dynamo Dresden nach Verlängerung mit 1:2 (0:0, 1:1) geschlagen geben und setzte mit dem Pokal-Aus seine Talfahrt aus der Liga mit fünf sieglosen Spielen in Serie fort. Vor 28 053 Zuschauern brachte Simon Terodde (53. Minute) den VfL zwar in Front. Doch Justin Eilers (61./94.) sorgte mit seinem Doppelpack dafür, dass die in der Vorsaison wegen der Fan-Randale aus dem Wettbewerb ausgeschlossenen Sachsen erstmals seit 1994 wieder im Achtelfinale stehen und weitere Zusatzeinnahmen von 527 000 Euro einstreichen. (dpa)