Duell der Borussias im DFB-Pokal: Dortmund dreht das Spiel und schlägt Mönchengladbach 2:1
Dortmund gerät in der Schlussphase mit 0:1 in Rückstand - und dreht dann innerhalb weniger Minuten ein emotionales Spiel.
Schon vor dem Anpfiff war klar, dass das Borussen-Duell zwischen Dortmund und Mönchengladbach in die Geschichtsbücher eingehen wird. Weil 79.800 Zuschauer das DFB-Pokalspiel sehen wollten – Rekord für eine Partie der zweiten Runde.
Die Mannschaften taten allerdings am Mittwochabend wenig dafür, dass auch vom Spiel an sich noch lange die Rede sein wird. Die Dortmunder gewannen dank zweier Tore von Julian Brandt wenig hochklassig 2:1 (0:0) und damit zum zehnten Mal gegen Gladbach nacheinander – gegen kein Team hat der BVB eine längere Siegesserie.
Dabei waren die Sorgenfalten des umstrittenen Dortmunder Trainers Lucien Favre vor dem 121. Duell der beiden Klubs noch größer geworden, da Marco Reus aufgrund muskulärer Probleme und Mats Hummels wegen eines Magen-Darm-Infekts kurzfristig ausfielen. Dadurch war überraschend auch Paco Alcácer wieder auf der Bank zu finden.
Als sein Stellvertreter und einzige Spitze begann Jacob Bruun Larsen. Der war es auch, der nach verhaltener Anfangsphase erstmals den Turbo zündete und den mitgelaufenen Thorgan Hazard bediente. Sein Schuss landete abgefälscht knapp neben dem linken Pfosten. Nach 28 Minuten zielte Hazard schon genauer und traf mit einem Distanzschuss die Latte.
Auf der anderen Seite wurde es für Marwin Hitz, der erneut den erkälteten Dortmunder Stammtorhüter Roman Bürki vertrat, eine Minute später erstmals gefährlich. Er ließ sich von Florian Neuhaus den Ball vom Fuß klauen, bügelte den Fehler allerdings wieder aus, indem er Neuhaus abdrängte und zur Ecke klärte.
Vor dieser musste Gladbach bereits das erste Mal wechseln, da sich Rami Bensebaini am Oberschenkel verletzt hatte. Das Pech ging somit weiter für Trainer Marco Rose, der vor dem Spiel bereits auf eine komplette Elf verzichten musste. Neben Kapitän Lars Stindl feierte so auch Jonas Hofmann nach monatelanger Verletzungspause sein Startelf-Comeback.
An der besten Chance der ersten Hälfte waren sie allerdings nicht beteiligt, als Marcus Thuram kurz vor der Pause von Stefan Lainer mit einer Flanke mustergültig bedient wurde, dieser aber mit einem Schuss im Fünfmeterraum an Hitz scheiterte.
In der zweiten Hälfte ging es niveauarm weiter, unerklärliche Fehlpässe blieben das weitaus gewohntere Bild als gefährliche Toraktionen. Spielfluss wollte einfach nicht so recht aufkommen, Einzelaktionen bestimmten die Szenerie.
Dortmund kam durch Distanzschüsse von Hazard und Axel Witsel zwar zu Halbchancen – den Treffer aus dem Nichts gab es aber auf der anderen Seite, als Oscar Wendt von links scharf in die Mitte flankte und es Thuram mit seinem Kopfball aus fünf Metern besser machte als noch in der ersten Hälfte.
Die Antwort des BVB ließ allerdings nicht lange auf sich warten – und kam in Person von Julian Brandt gleich in doppelter Ausführung. Erst ließ er Gladbachs Sommer mit einem Flachschuss in die rechte untere Ecke keine Chance, dann setzte er einen Kopfball genau neben den linken Pfosten ins Netz. Anschließend machte nur noch Trainer Rose bei den Gladbachern auf sich aufmerksam, da er wegen Meckerns auf die Tribüne geschickt wurde.