Kommentar: Dirk Zingler - Architekt der Zukunft von Union
Kontinuität wird beim 1. FC Union groß geschrieben - auch ganz oben. Dirk Zingler, der den Verein seit 2004 als Präsident führt, bleibt für weitere vier Jahre im Amt. Unser Autor sieht darin einen Beleg für die gute Arbeit in Köpenick.
Dirk Zingler bleibt Präsident des 1. FC Union. Am Mittwochabend wurde er durch den Aufsichtsrat für eine weitere vierjährige Amtsperiode bestellt, es wird seine vierte sein an der Spitze des zweiten großen Fußballvereins in Berlin neben Hertha BSC. So gibt es für die Fans am Ende einer sportlich mäßigen Saison doch noch etwas Positives. Positiv, dass ist Zinglers Bestätigung als Präsident für den Klub ganz sicher.
Im Juli 2004, bei Zinglers Amtsantritt, lag Union am Boden. Finanziell schwer angeschlagen, stand der Verein kurz vor dem Aus. Zingler, ein Bauunternehmer der seit Kindertagen die Spiele im Stadion An der Alten Försterei verfolgte, verordnete einen neuen Kurs und führte die Köpenicker von der Vierten in die Zweite Liga. Seriöses Wirtschaften und personelle Kontinuität kennzeichnen heute den Verein. Uwe Neuhaus ist nach dem Ende der Ära Schaaf in Bremen der am längsten amtierende Trainer im deutschen Profifußball. Die Heimspiele sind in der Regel nahezu ausverkauft.
Union, das „St. Pauli des Ostens“, ist zur Marke geworden. Unkonventionell gibt sich der Klub gern, Mainstream sind die anderen. Einst hatten Unions Fans ihr Stadion renoviert, später wurde die Alte Försterei in Form von Aktien zumindest teilweise den Anhängern übergeben. Die Idee unter Zinglers Führung kam an, aus dem einst dahinsiechenden Ostklub ist ein ambitionierter Zweitligist geworden.
Auch wenn Zingler nicht immer ein glückliches Bild in der Öffentlichkeit abgab, etwa als seine Vergangenheit in dem stasinahen Wachregiment „Feliks Dzerzynski“ publik wurde, er hat den 1. FC Union in die Fußballmoderne geführt. Etwas, wovon sie bei den zu DDR-Zeiten einst übermächtigen Konkurrenten BFC Dynamo, Carl Zeiss Jena oder 1. FC Magdeburg nur träumen. So wie sie bei Union davon träumen, bald in der Bundesliga zu spielen. Möglichst schon in Zinglers vierter Amtszeit.