Der Sport in Zeiten des Coronavirus: Die Sehnsucht nach bloßer Banalität
Auch der Sport ist vom Coronavirus infiziert. Alles dreht sich um Absagen und Sorgen. Unser Autor wünscht sich daher Normalität. Und es gibt Hoffnung.
An Tagen wie diesen sollte man es mit der Jammerei spartanisch halten, wenn es nicht wirklich ernst ist. Dennoch sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass die Sportredaktionen es im Moment auch nicht leicht haben. Denn bis auf wenige Ausnahmen gibt es kaum Berichtenswertes, das nicht von diesem heimtückischen Virus infiziert ist. Spiele oder ganze Veranstaltungen werden abgesagt, Sportler positiv getestet, existenzielle Nöte bei Klubs hervorgerufen, Funktionäre kritisiert, solidarische Athleten gelobt. So geht das rauf und runter.
Dabei liegt doch die eigentliche Stärke des Sports in seiner Trivialität. Darin, dass er häufig außerhalb seiner kleinen Welt rein gar nichts zu bedeuten hat. Dass er schwerelos und gerade deshalb unterhaltsam ist. Spieler X erzielte nach einem Eckball in der x-ten Minute das X:X. Oder: Trainer X war zuversichtlich für das Spiel gegen X.
Es sind die immergleichen Satzgleichungen, milliardenfach angewandt. In diesen Zeiten vermisst man sie, wie überhaupt die Meldungen über die bloße Banalität des Sports. Deswegen sei der Nachrichtenagentur dpa gedankt für folgende Meldung, die am Freitag um 13:39 Uhr über den Ticker lief:
„Oliver Reck hat seinen Vertrag als Trainer des Regionalligisten SSV Jeddeloh II verlängert. Der Ex-Profi von Werder Bremen und FC Schalke 04 wird auch in der kommenden Saison für die Viertliga-Mannschaft verantwortlich sein, wie der niedersächsische Fußball-Club mitteilte.“ Es gibt noch Hoffnung.
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