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Noch nichts verloren. Unions Trainer Urs Fischer darf nicht lange hadern.
© Ina Fassbender/AFP

Aufstieg des 1. FC Union vertagt: Die Saison ist schon jetzt ein großer Erfolg

Union spielt die beste Spielzeit der Vereinshistorie. Und es gibt Grund zur Hoffnung, dass diese mit dem Bundesliga-Aufstieg endet. Ein Kommentar.

Urs Fischer hat kürzlich einige Gedanken geäußert, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, im schnelllebigen Fußballgeschäft aber oft untergehen. Mitten in der Hektik des Aufstiegskampfes erinnerte der Trainer des 1. FC Union daran, dass sich nicht immer alles in Schwarz und Weiß einteilen lasse. „Wenn du gewinnst, ist alles richtig, wenn du nicht gewinnst, ist alles scheiße“, sagte Fischer vor dem Spiel beim VfL Bochum. „Bei mir gibt es auch Grautöne.“

Der 1. FC Union hat am Sonntag das große Ziel Bundesliga im ersten Anlauf verpasst, der direkte Aufstieg ging an den SC Paderborn. Dennoch gibt es bei den Berlinern keinen Grund zum Schwarzsehen. Rang drei ist die beste Platzierung in Unions Zweitligahistorie und schon jetzt einer der größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Und noch darf sich der Klub berechtigte Hoffnungen auf den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga machen.

Zwar haben sich die Zweitligisten in den zehn Jahren seit Wiedereinführung der Relegation nur zwei Mal durchgesetzt, der Kampf gegen scheinbar übermächtige Gegner und allerlei Widrigkeiten ist aber schon immer Teil der Union-DNA. Vor einem VfB Stuttgart, der die Vermeidung des direkten Abstiegs eher der Schwäche der Konkurrenz als der eigenen Stärke zu verdanken hat, brauchen sich die Berliner nicht zu verstecken.

Ob gegen Dortmund im DFB-Pokal oder Köln sowie den HSV in der Liga, gegen die großen Gegner haben sie in dieser Saison ihre besten Spiele gemacht. Um die Leistung des 1. FC Union richtig einzuordnen, reicht schon ein Blick in die Vergangenheit.

Klub liegt mit fast allen Entscheidungen richtig

Vor einem Jahr hatten sich die Berliner am Ende einer enttäuschenden Spielzeit gerade noch zum Klassenverbleib gezittert. Auf der Trainerposition, in der sportlichen Führungsriege und im Kader stand ein großer Umbruch bevor – eine verlässliche Prognose über die Zukunft war nahezu ausgeschlossen.

Zwölf Monate später lässt sich sagen: Der Klub hat mit nahezu allen Entscheidungen richtig gelegen, besonders die Beförderung von Oliver Ruhnert vom Chefscout zum Manager hat sich bezahlt gemacht. Mit Urs Fischer hat er einen Trainer verpflichtet, der sowohl sportlich als auch menschlich gut zu Union passt, und den Kader mit einigen gestandenen Profis verstärkt. Nun bleiben dem Klub noch zwei Spiele, um aus einer guten eine historische Saison zu machen.

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