0:0 gegen Dynamo Dresden: Die Leichtigkeit bei Union ist weg
Kein guter Auftakt für den 1. FC Union. Gegen den Tabellenvorletzten Dynamo Dresden kommen die Köpenicker nur zu einem Unentschieden.
Adam Nemec drehte sich um die eigene Achse, den Ball eng am Fuß. Seinen Gegenspieler schüttelte der Angreifer des 1. FC Union mit diesem Manöver erfolgreich ab, aber genau in dem Moment, als sich Nemec Platz zum Losstürmen bot, versprang ihm der Ball und landete im Seitenaus. Es gab Einwurf für Dynamo Dresden.
Vieles, was den Berlinern im vergangenen Jahr noch spielerisch leicht gelang, wollte an diesem Sonnabend im Stadion An der Alten Försterei nicht mehr funktionieren. Sieben Wochen nach dem letzten Pflichtspiel des Berliner Zweitligisten schienen der Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus irgendwie die Automatismen abhanden gekommen zu sein. Gegen den Abstiegskandidaten Dynamo Dresden musste sich der 1. FC Union am Ende vor der stimmungsvollen und friedlichen Kulisse von 21 717 Zuschauern mit einem 0:0 begnügen. „Unter dem Strich müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein, weil Dresden die besseren Möglichkeiten hatte“, sagte Michael Parensen. Unions Mittelfeldspieler hätte das Spiel kaum präziser zusammenfassen können. Trotz der guten Dresdener Leistung war das Resultat aus Berliner Sicht enttäuschend.
Enttäuschend vor allem, weil Trainer Neuhaus zum ersten Spiel seine vermeintlich stärkste Elf aufs Feld schicken konnte. Selbst der nach seinem Kreuzbandriss genesene Björn Jopek stand zum ersten Mal in dieser Saison im Aufgebot. Mit Michael Parensen und Benjamin Köhler vor der Abwehr, Martin Dausch und Christopher Quiring auf den offensiven Außenpositionen hatte sich Neuhaus für Spieler von geringer Körpergröße entschieden, die ihre Stärken im Umgang mit dem Ball haben. Umso unverständlicher, dass die Berliner gerade in der ersten Halbzeit immer wieder versuchten, mit halbhohen Bällen Dresdens Defensive aufzubrechen. Im Spielaufbau gelang wenig. „Wir haben zuviel mit der Brechstange versucht“, sagte Neuhaus.
Dresden spielte in der ersten halben Stunde deutlich zielstrebiger und strukturierter. Nach acht Minuten hätte Mickael Poté die Gäste in Führung bringen müssen, aber Dynamos Stürmer schoss den Ball aus vier Meter Entfernung weit übers Tor. Kurz darauf verfehlte Tobias Kempe knapp. Dresden spielte aus einer sicheren Deckung heraus geschickt nach vorne, ohne dabei ein zu hohes Risiko einzugehen. Für Union vergab Adam Nemec einmal per Heber und einmal per Kopfball die besten Möglichkeiten.
Die zweite Halbzeit glich lange einer Kopie der ersten 45 Minuten. Dresden kam besser aus der Kabine, Zlatko Dedic, Vincenco Grifo und Thorsten Scholz konnten ihre Torchancen aber nicht nutzen. Unions Konter verpufften meist in der gegnerischen Hälfte, Ungenauigkeiten prägten das Bild. Lediglich Michael Parensen und Torsten Mattuschka boten sich noch gute Möglichkeiten. Ihre Versuche waren aber zu ungenau. So wie vieles an diesem Tag auf Berliner Seite.