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Wann jubeln sie wieder? Union blieb zuletzt ohne Sieg.
© dpa

Heimspiel gegen Kaiserslautern: Die Hoffnung des 1. FC Union heißt Fürstner

Der 1. FC Union will zu alter Stärke zurückfinden. Dabei soll die Rückkehr von Stephan Fürstner helfen.

An ihren gewohnten Abläufen werden die Fußballer des 1. FC Union Berlin nichts ändern. Wie immer wollen sie am Sonntag jeder für sich ins Stadion fahren. Dann geht es mit dem Bus zum gemeinsamen Frühstück, danach zurück zur Alten Försterei. Normalität leben, in Zeiten, die alles andere als normal sind. Die Ereignisse von Dortmund, als der Mannschaftsbus vor dem Spiel gegen Monaco mit Sprengstoff attackiert wurde, sollen bewusst keine Rolle spielen. „Wir haben das nicht zum Thema gemacht. Da sieht man lediglich, wie bekloppt die Welt inzwischen ist“, sagte Jens Keller vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (13.30 Uhr). „Wenn wir darüber reden, ändert sich die Situation auch nicht“, sagt Keller. Für sportliche Aspekte gilt das nicht.

Dort können die Berliner ihre Zukunft sechs Spieltage vor dem Ende noch selbst bestimmen. Mit zwei Siegen gegen die direkten Konkurrenten Stuttgart und Braunschweig könnte Union von Platz vier noch auf einen Aufstiegsplatz klettern. Zuvor muss das Team aber die Pflichtaufgabe gegen das abstiegsbedrohte Kaiserslautern erledigen. Zuletzt tat es sich in den Duellen mit Aue und Düsseldorf aber sehr schwer gegen vermeintlich schwächere Gegner. Mitten in diese schwierige Phase hinein kommt die Nachricht von der Rückkehr Stephan Fürstners gerade recht. Der Mittelfeldspieler hatte sich während der Länderspielpause vor drei Wochen einer Knieoperation unterziehen müssen. Seither holte Union einen von neun möglichen Punkten.

Er geht voran

Nun ist es falsch, die Ergebniskrise komplett an Fürstners Fehlen festzumachen, aber mit seiner Art ist der 29-Jährige ein Fußballer, der gerade in komplizierten Zeiten vorangeht. „Fürste ist jemand, der auf dem Feld sehr gut organisiert, auch verbal. Das hat vielleicht ein bisschen gefehlt“, sagte Keller. So wird Fürstner vermutlich trotz Pause und Trainingsrückstand gegen Kaiserslautern von Beginn an spielen. er konnte seit Mittwoch vollständig mit der Mannschaft trainieren. Einen Spieler nach mehrwöchiger Verletzungspause gleich wieder voll einzusetzen, birgt immer Risiken.

Nur möchte Unions Trainer im Aufstiegskampf nicht auf seinen heimlichen Chef im Mittelfeld verzichten. Fürstner ist einer der wenigen Spieler im Kader des 1. FC Union, der über Erfahrung in der Bundesliga verfügt. Sein Spielverständnis und die Fähigkeit, Situationen zu erkennen, bevor sie entstehen, sind innerhalb des Teams unerreicht. Im Aufbau strahlt er Sicherheit aus und kann das Spiel beruhigen. Dazu kommt, dass Ersatzmann Dennis Daube ebenfalls länger verletzt war und seit seiner Rückkehr noch nicht wieder zu alter Form gefunden hat. Abgesehen davon ist Daube eher ein introvertierter Charakter auf dem Feld. „Stephan ist jemand, der noch lauter, noch verbaler in ein Spiel eingreift“, sagte Keller. Genau diese Art von Spieler benötigt Union jetzt. Sebastian Stier

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