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Lifrstyle of the rich and famous: Serena Williams, hier mit Ehemann Alexis Ohanian bei der royalen Hochzeit, ist die bestverdienende Athletin der Welt - und trotzdem nicht unter den ersten 100.
© dpa

Liste der 100 reichsten Sportler: Die größte Lohnungerechtigkeit herrscht im Sport

Sportlerinnen verdienen deutlich weniger als Sportler. Das liegt an der archaischen Natur des Profisports, ist aber ein Armutszeugnis. Ein Kommentar.

Preisfrage: Wie viele Frauen sind wohl unter den bestverdienenden 100 Sportlern? Kleiner Tipp: Die Verfasserin dieser Zeilen dachte, dass es unter zehn seien und lag damit nicht einmal falsch. Es sind null. Deprimierend, oder? Der einzige Lichtblick: Das lästige Gendersternchen oder das Binnen-I entfallen.

Es sind die Männer, die am meisten absahnen bei den Spielergehältern, den Werbeverträgen und den Antritts- und Siegprämien, wie beim absoluten Spitzenverdiener, dem Boxer Floyd Mayweather. Der verdiente 2017 laut Schätzung des US-Finanzmagazins „Forbes“ knapp 335 Millionen Euro.

Nun ist das nicht weiter überraschend: Dass Frauen weniger verdienen als Männer ist auch auf dem restlichen Arbeitsmarkt so. 21 Prozent ist das „gender pay gap“ hierzulande. Und im Sport? Für das Jahr 2016 stand noch Serena Williams mit 25,4 Millionen Euro auf der Liste, Spitzenreiter war Cristiano Ronaldo mit 88 Millionen. Das macht eine Gehaltslücke von 71 Prozent.

Nun ist Sport archaisch: Die Boxkämpfe Mann gegen Mann, die definierten Muskeln der Fußballer, der Siegesschrei nach dem Tor. Im Stadion und im Boxring werden althergebrachte Rollenbilder bestätigt – und es funktioniert. Dementsprechend träge sind Sponsoren und Verbände, wenn es um Veränderung geht.

Angesichts dieser traurigen Bilanz aber sollte die Sportpolitik endlich handfeste Regeln zur gerechten Bezahlung von Athletinnen und Athleten anstoßen. Zum Beispiel bei der Elternzeit. Zusatzfrage: Warum ist Serena Williams nicht auf der Liste? Antwort: Sie bekam ein Kind.

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