Deutliche 3:7-Niederlage beim Meister: Die Eisbären Berlin sind in Mannheim chancenlos
In Mannheim könnte etwas für die Eisbären drin sein, hatte Trainer Serge Aubin vor dem Spiel gehofft. Am Ende gab es für sein Team wenig zu melden.
Das las sich ja vor dem Spiel in Mannheim ganz gut für die Eisbären. Der Meister aus Baden war ihnen vor dem 20. Spieltag in der Deutschen Eishockey-Liga gerade mal um ein Pünktchen entfleucht – und das sogar bei einem Spiel mehr als die Berliner, die immerhin als Sechster beim Tabellendritten antraten.
Da allerdings hatten sie dann am Freitag wenig Freude, denn die Mannheimer demonstrierten vor ihren 13 136 Zuschauern, was dabei herauskommen kann, wenn sie dann mal so richtig loslegen – eine Ergebniskrise für den Gast nämlich. Die Eisbären waren chancenlos, verloren am Ende 3:7 (1:2, 0:4, 2:1).
Zu viel Eishockey geschaut
Wie sich Mannheim beikommen lässt, hatte erst am Dienstag der HK Mountfield gezeigt, die Tschechen schmissen den Favoriten nach einem 1:1 (gibt es in der Champions League) aus dem Europapokal – weil sie körperlich konsequent zu Werke gingen, den Adlern wenig Raum zur Entfaltung gaben. Denn wenn man ihnen zu viel Platz gestattet und sie nicht zuverlässig Richtung Bande schiebt, wird es gefährlich für den Gegner.
Aber genau diesen Fehler machten die Eisbären, sie ließen dem Gegner viel zu viel Platz zum Kombinieren und schauten ihm zu oft beim Eishockeyspielen zu. Zwar schafften sie im ersten Drittel sogar den Ausgleich zum 1:1 durch Mark Olver, aber bezeichnend war, dass sie dann Sekunden vor Drittelende in Überzahl das Tor zum 1:2 durch Joonas Lehtivuori kassierten.
Nachdem dann Denis Reul und Nicolas Krämmer im zweiten Drittel binnen 58 Sekunden getroffen hatten, war es um die Eisbären geschehen. Die Berliner Schadensbegrenzung hielt sich im engen Rahmen, am Ende traf Lukas Reichel dank Mannheimer Mithilfe noch zum 2:6 und Olver zum 3:6, bevor die Adler den Endstand besorgten.
In Mannheim sei etwas möglich für seine Mannschaft hatte Eisbären-Trainer Serge Aubin vor dem Spiel prophezeit. Schon im zweiten Drittel machte er am Freitag auf der Berliner Spielerbank eine Miene, die das Gegenteil zum Ausdruck brachte. In Mannheim konnten die Eisbären am Ende nur an Erfahrung gewinnen.
Claus Vetter