Entscheidung des Bundestages: DFL und DFB begrüßen neues Gesetz gegen Wettbetrug
Bei Wettmanipulationen drohen künftig bis zu fünf Jahre Gefängnis. Der Bundestag will die Verfolgung von Betrugsfällen mit einem neuen Gesetz vereinfachen.
Die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund haben die Verabschiedung des Gesetzes zur Strafbarkeit von Wettbetrug und Spielmanipulationen durch den Bundestag begrüßt. „Das Gesetz ist ein wesentlicher Baustein für den Schutz der Integrität des Sports“, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball am Freitag. Auch für DFB-Präsident Reinhard Grindel ist das Gesetz ein wichtiger Schritt: „Nur so können wir Wettbetrug in großem Stil und im globalen Kontext konsequent begegnen.“
Der Bundestag hatte das Gesetz in der Nacht zum Freitag verabschiedet. Damit soll eine Gesetzeslücke geschlossen werden, die eine strafrechtliche Verfolgung von Betrugsfällen bei Sportwetten bislang erschwert hatte. Es wird damit gerechnet, dass das Gesetz noch im März in Kraft treten könnte. Sportlern, Trainern und Schiedsrichtern drohen bei Wettmanipulationen dann bis zu fünf Jahre Gefängnis.
„Weil andere Maßnahmen nicht gegriffen haben, müssen wir auf solche Methoden mit den Mitteln des Strafrechts reagieren“, erklärte Justizminister Heiko Maas (SPD). „So sorgen wir dafür, dass der Sport auch künftig nur für das steht, was ihn ausmacht: Integrität und fairen Wettkampf.“ Schätzungen zufolge werden weltweit jährlich rund 700 Milliarden Euro mit Sportwetten umgesetzt.
Neben dem Sportwettbetrug wird mit der Reform auch der Tatbestand „Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben“ ins Strafgesetzbuch aufgenommen. Er soll bei Absprachen im Profisport greifen, durch die Spielergebnisse unabhängig von Wetteinsätzen manipuliert werden. Hier müssen die Beteiligten mit bis zu drei Jahren Haft rechnen.
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) begrüßte das neue Gesetz. Die Wettanbieter seien bei Spielmanipulationen die Hauptgeschädigten, erklärte DSWV-Präsident Mathias Dahms. „Sportwetten sind für die Verbraucher nur dann ein attraktives Freizeitangebot, wenn diese auf die Unverfälschtheit und Glaubwürdigkeit des Sports vertrauen können.“ (dpa)
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