Erfolg in der Davis-Cup-Endrunde: Deutschland schlägt auch Österreich und steht im Viertelfinale
Die deutschen Tennis-Männer drehen nach einem verlorenen Auftakteinzel das Duell gegen Österreich noch und sind damit als Gruppensieger weiter mit dabei.
Auch ohne Alexander Zverev haben die deutschen Tennis-Männer das Viertelfinale des Davis Cups erreicht. Nach dem leicht überraschenden Auftaktsieg gegen die serbische Auswahl um Topstar Novak Djokovic gewann das Team von Kapitän Michael Kohlmann am Sonntag in Innsbruck auch gegen Außenseiter Österreich mit 2:1 und schloss die Gruppe F auf Platz eins ab.
Nach einem Rückstand war die Doppelstärke wieder der Trumpf: Im abschließenden Match ließen Kevin Krawietz und Tim Pütz keine Zweifel aufkommen und holten mit dem souveränen 6:3, 6:4 gegen Oliver Marach und Philipp Oswald wie gegen Serbien und Ausnahmekönner Djokovic den entscheidenden Punkt.
Damit spielt Deutschland am Dienstag (16 Uhr) gegen Großbritannien um den ersten Halbfinaleinzug seit 14 Jahren. „Das bedeutet sehr viel“, sagte Struff. Dank des nicht erwartbaren Gruppensiegs kann der Tross vorerst in Innsbruck bleiben und muss (noch) nicht nach Spanien reisen.
Madrid hatte der Deutsche Tennis Bund als Ziel bei der Endrunde ausgegeben - für das Halbfinale. Mit Zverev würde die Auswahl zu den großen Favoriten der Endrunde zählen, der ATP-Finals-Sieger verzichtet aber als Kritiker des Formats zugunsten des Urlaubs auf seine Teilnahme.
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Vor zwei Jahren war Deutschland gegen die Briten in der Runde der besten Acht ausgeschieden. „Das ist natürlich nicht einfach, aber wir haben Vertrauen in unser Team“, stellte Koepfer klar. Weil der Schwarzwälder mit dem 1:6, 5:7 gegen den österreichischen Außenseiter Jurij Rodionov im ersten Einzel patzte, hatten die Deutschen zittern müssen. Doch die enttäuschende Vorstellung gegen den Weltranglisten-139. fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht.
Struff glückte mit dem 7:5, 6:4 gegen Dennis Novak der Ausgleich. Krawietz und Pütz sorgten dafür, dass das Team für das Weiterkommen nicht auf theoretische Konstellationen und andere Ergebnisse angewiesen war. Gegen das serbische Duo Djokovic und Nikola Cacic hatten die beiden erst nach einem Rückstand im dritten Satz im Tiebreak den gelungenen Auftakt perfekt gemacht. „Es ist eine großartige Leistung, ein Team mit dem Weltranglisten-Ersten zu schlagen. Es ist unwirklich“, hatte Kohlmann gewürdigt: „Wir haben alle wirklich daran geglaubt - und das hat sich am Ende ausgezahlt.“ Struff lobte: „Wir haben mit Kevin und Pütz ein Wahnsinnsdoppel“.
Auf das Doppel Krawietz/Pütz war wieder Verlass
Gegen den österreichischen Weltranglisten-118. Novak ging Struff mit dem Druck ins Match, gewinnen zu müssen. Nervosität ließ sich die Nummer 51 der Welt in der Olympia-Halle, in der wegen der Corona-Krise Zuschauer ausgeschlossen waren, aber nicht anmerken. „Es war ein bisschen Wut drin von gestern“, erklärte der 31-Jährige, der am Vortag gegen Djokovic chancenlos geblieben war: „Gegen Novak gehe ich rein und bin der klare Außenseiter. Gegen Dennis gehe ich rein und bin von der Rangliste der Favorit. Es ist schwierig, damit umzugehen. Ich habe es heute wirklich sehr gut hingekriegt.“
Eng wurde es nur, als Struff bei 5:4 zum Satzgewinn aufschlug, aber das 5:5 hinnehmen musste. Doch der Warsteiner ging gleich wieder in Führung. „Wenn ich nicht gleich das Break mache, weiß man nie, was passiert“, gab er zu und erklärte seinen Schlüssel zum Erfolg: „Ich habe gleich vom ersten Punkt weg aggressiv gespielt, mit viel mehr Energie - so wie es gestern Novak Djokovic bei mir gemacht hat.“ (dpa)