Nordische Ski-WM: Deutscher Doppelsieg: Markus Eisenbichler ist Skisprung-Weltmeister
Markus Eisenbichler springt in Seefeld zu Gold, ohne vorher auch nur einen Weltcup-Sieg gefeiert zu haben. Karl Geiger holt sensationell Silber.
Sensation auf dem Bergisel: Markus Eisenbichler und Karl Geiger haben für einen deutschen Doppelerfolg beim WM-Springen von der Großschanze in Innsbruck gesorgt. Am Samstag sprang der Siegsdorfer 131,5 und 135,5 Meter weit und feierte damit den ersten Sieg in seiner Karriere. Geiger verbesserte sich mit 130,5 Metern im zweiten Durchgang noch auf Rang zwei, nachdem er mit 131 Metern im ersten Versuch noch Vierter war. WM-Bronze holte der nach dem ersten Durchgang führende Schweizer Killian Peier.
„Wir haben immer an sein Potenzial geglaubt. Die Qualität ist da. Beide haben bereits in der Qualifikation mit den Plätzen eins und zwei gezeigt, dass sie hier zurechtkommen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster in der ARD. „Ich bin überglücklich, ich fühle total viel Adrenalin, ich bin am Zittern gerade“, sagte Eisenbichler. „Das war einer meiner geilsten Spränge überhaupt bisher. Jetzt bin ich Weltmeister, ich kann es gar nicht fassen“, sagte Eisenbichler. Geiger meinte: „Genial. ich habe es gestern schon ein bisschen gerochen.“
Skispringer setzen ihre Erfolgsserie fort
Die deutschen Skispringer haben damit ihre Erfolgsserie der vergangenen Großereignisse fortgesetzt. Auch bei den Titelkämpfen in Falun 2015 und in Lahti 2017 hatte es in jedem Einzel mindestens eine Medaille für die DSV-Adler gegeben. Vor einem Jahr flog Andreas Wellinger bei den Spielen von Pyeongchang zu olympischem Gold und Silber, bevor auch das DSV-Team um den jungen Ruhpoldinger Silber holte. Im großen Endspurt unter Bundestrainer Schuster, der Ende März nach elf Jahren als Chefcoach beim Deutschen Skiverband abtritt, ist damit gleich zum Start in die WM in Tirol ein Erfolgserlebnis gelungen. Schuster hatte nach wechselhaften Leistungen im Weltcup vor allem auf Medaillen im Team gezählt und für die Einzelwettkämpfe die große Leistungsdichte in der Weltspitze betont.
Dass es mit der ersten Medaille nun ausgerechnet am legendären Bergisel in Innsbruck klappte, freute Schuster umso mehr. Immer wieder waren auf dieser Schanze in den vergangenen Jahren Träume vom Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee geplatzt. Richard Freitag und Severin Freund stürzten - und erst in diesem Jahr verlor Eisenbichler die entscheidenden Meter beim dritten von vier Springen. (dpa)
Mehr zum Thema: Unsere Geschichte zur Angst der Skispringer vor dem Fliegen.