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7,3 Millionen Mädchen und Jungen bis zum Alter von 18 Jahren dürfen momentan nicht in ihren Vereinen trainieren, auch beim Judo.
© IMAGO / Galoppfoto

Immer mehr Kinder verlassen die Vereine: Der Sport darf nicht in letzter Reihe stehen

Wenn über die Härten des Lockdowns diskutiert wird, kommt der Breitensport kaum vor. Dabei fehlt gerade Kindern Bewegung und Vereinsleben. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Aus berechtigter Furcht vor einem Virus können 7,3 Millionen Mädchen und Jungen bis zum Alter von 18 Jahren nicht mehr in ihren Sportvereinen trainieren. Dort wächst der Schaden von Tag zu Tag. Immer mehr Kinder und Jugendliche verlassen die Vereine, allein im Bundesland Sachsen gab es im vorigen Jahr 20.000 Austritte. Bei den Erwachsenen sieht es ähnlich aus, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, schlägt nun Alarm. Er spricht von „verordneter Bewegungslosigkeit für Sportdeutschland“ und davon, dass die Vereine nun schleunigst wieder zum Leben erweckt werden sollten.

Logisch. Es gibt Wichtigeres. Die Schulen, die Wirtschaft, die Welt und was auch immer. Kultur und Sport müssen sich hintenanstellen, wenn es um Lockerungen geht, die ja zurzeit weder sinnvoll noch möglich sind – zum Schutz der Gesundheit. Seit vergangenen November sind Hallen und Sportplätze geschlossen. Ganze Jahrgänge von Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportlern werden entweder aufhören oder aufgrund der fehlenden Zeit später im Spitzensport kaum eine Chance haben.

Wir sind in der Krise auf bestem Wege, unsere Beweglichkeit zu verlieren. Und das wird uns einholen. Es geht um die Gesundheit der Menschen. Neben der körperlichen ist das auch die soziale. Also ist Sport wichtig. Wenn das Thema Lockerungen doch mal ein breiteres werden sollte, dann darf der Sport nicht in der letzten Startreihe stehen. Sonst wird von dem von Hörmann zitierten „Sportdeutschland“ bald nicht mehr viel übrig sein.

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