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2008 führte Dirk Nowitzki die deutsche Mannschaft ins Olympiastadion von Peking.
© Imago

Karriereende in der Nationalmannschaft: Der schmerzhafte Abschied von Dirk Nowitzki

Die deutschen Basketballer fehlen bei Olympia, Dirk Nowitzki beendet deshalb nun seine Karriere im Nationalteam. Ein Kommentar.

Die Bilder sind immer noch gegenwärtig, auch wenn sie bald acht Jahre zurückliegen. Dirk Nowitzki vorneweg mit der Fahne, wie er die deutsche Mannschaft ins Olympiastadion von Peking führt. Es wird Nowitzkis einzige aktiv Teilnahme an Olympischen Spielen bleiben. Am Dienstag berücksichtigte der internationale Basketball-Verband Deutschland nicht bei der Vergabe zur Ausrichtung der letzten Qualifikationsturniere für Rio.

Damit hat Deutschland Gewissheit, im Sommer nicht dabei zu sein, nachdem die sportliche Qualifikation im vergangenen Jahr missglückt war. Das Aus bedeutet gleichzeitig das Ende von Nowitzki im Nationalteam, das hat der deutsche Superstar mittlerweile erklärt. Wer Nowitzki nach dem letzten EM-Spiel in Berlin gesehen hat, wie er mit Tränen in den Augen ins Publikum winkte, der wird sich kaum vorstellen können, dass der 37-Jährige nach 153 Spielen noch einmal zurückkehrt.

Einen besseren Botschafter hätte sich die Sportart nicht wünschen können. Nowitzki hat Basketball in Deutschland populärer gemacht und die Nationalmannschaft sportlich auf ein ganz neues Level gehoben. Dritter bei der WM 2002, Vize-Europameister 2005 – diese Erfolge waren seine Erfolge. Bei beiden Turnieren wurde er als bester Punktesammler und bester Spieler ausgezeichnet. Der Deutsche Basketball-Verband muss sich aber fragen, ob er Nowitzki immer die bestmögliche Bühne bereitet hat.

Hätte sich der DBB nicht schon früher und offensiver um die Ausrichtung einer EM oder WM im eigenen Land bemühen müssen? Auch die EM 2015 hätte ja eigentlich in der Ukraine stattfinden sollen. Hätte der Sport mit Nowitzki nicht noch besser vermarktet werden können? Vermutlich schon – aber dafür ist es jetzt zu spät. Bleibt nur zu hoffen, dass der DBB wenigstens ein Abschiedsspiel für Dirk Nowitzki organisiert, dass seiner würdig ist.

Sebastian Stier

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