Umstrittener Elfmeter in Mainz: Der Schiedsrichter hatte Recht - aber das könnt ihr auch anders!
Wenn der Schiedsrichter in der Pause an der Kabinentür klopft: Warum die kuriose Elfmeterentscheidung von Mainz trotzdem regelkonform war, so aber nicht wieder passieren sollte. Ein Kommentar.
Wenn der Pausentee halb leer ist, dann ist Zeit für einen Elfmeter. Das Montagsspiel Mainz gegen Freiburg bescherte der Bundesliga ein Novum. Guido Winkmann hatte bereits zur Halbzeit gepfiffen, nachdem der Freiburger Marc-Oliver Kempf den Ball an die Hand bekommen hatte, was dem Schiedsrichter entgangen war, nicht aber der Videoschiedsrichterin Bibiana Steinhaus in Köln. Winkmann schaute fern - und gab Elfmeter - zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste aber schon längst in der Kabine. Erst sieben Minuten später, als die Freiburger auf den Rasen zurückgekehrt waren, trat Pablo de Blasis an und traf zum 1:0, später gewann Mainz 2:0.
Die Freiburger protestierten nicht
Spötter witzelten nach dem Spiel, dass der Videobeweis künftig bestimmt auch mal angewendet wird, wenn die Spieler nach Spielende schon im Mannschaftsbus sitzen. Aber so weit, dass die Polizei ein Team auf der Autobahn abfangen muss, wird es nicht kommen. Denn so absurd die Geschichte auch anmuten mag, Winkmann bewegte sich mit seiner Entscheidung innerhalb der Regeln. Das Spiel war schließlich mit dem Pausenpfiff nicht beendet. Die Freiburger protestierten auch nicht.
Fakt ist aber, dass der Videobeweis eine kuriose und unnötige Geschichte geschrieben hat, denn immerhin wurde doch die Ruhepause der Spieler durch die Aktion gestört. Die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, die Aktion vor Beginn der zweiten Halbzeit "nachzuspielen", kam allerdings nicht. Es wäre in der Tat aber ratsam, sich zu überlegen, wie sich so ein Fall verhindern lässt: Vielleicht sollte der Schiedsrichter künftig den Videoassistenten kontaktieren, bevor er die Spieler in die Pause schickt.