Neun Coronafälle beim FC Bayern: Der Rückrundenauftakt in der Bundesliga steht auf der Kippe
Auch Alphonso Davies positiv getestet. Die Bayern diskutieren wegen des Corona-Ausbruchs mit der DFL über eine Absetzung des Spiels gegen Mönchengladbach.
Der Corona-Ausbruch beim FC Bayern könnte sich nach dem nächsten positiven Test zu einem Domino-Effekt entwickeln. Der Bundesliga-Herbstmeister gab am Mittwochnachmittag den neunten Fall in seinem Profi-Kader bekannt. Abwehrspieler Alphonso Davies wurde positiv auf das Coronavirus getestet – und der Youngster hatte nach dem Urlaub in dieser Woche mit dem Team auf dem Platz trainiert. Das war bei den acht zuvor betroffenen Akteuren nicht der Fall gewesen.
Das Eröffnungsspiel der Bundesliga-Rückrunde gegen Borussia Mönchengladbach an diesem Freitag (20.30 Uhr) steht damit mehr denn je auf der Kippe. Das Münchner Gesundheitsamt könnte die Notbremse ziehen, ungeachtet einer möglichen Liga-Entscheidung.
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Der akute Personalnotstand hatte schon vor dem Corona-Fall Davies dazu geführt, dass die Bayern mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) eine Verlegung der Partie gegen Gladbach erörtert hatten. „Wir haben aktuell zehn Feldspieler und zwei Torhüter. Deshalb machen wir uns Gedanken, wie wir das Spiel bestreiten können und haben die Situation mit der DFL diskutiert“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic der Deutschen Presse-Agentur – da hatte er Davies noch mitgezählt.
Gladbachs Sportdirektor Max Eberl hatte bei einer Pressekonferenz der Borussia berichtet, dass die Münchner das Spiel „gerne absetzen würden“. Er habe mit der DFL und mit Salihamidzic deswegen Kontakt gehabt. „Das ist nicht unsere Thematik, das entscheidet die Liga, das entscheiden nicht wir“, sagte Eberl. Die Borussia hat ebenfalls vier Coronafälle.
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Laut DFL-Spielordnung müssen mindestens 15 spielberechtigte Lizenzspieler und/oder in der Lizenzmannschaft spielberechtigte Amateure/Vertragsspieler zur Verfügung stehen. Zu diesen 15 Akteuren müssen neun Lizenzspieler, darunter ein Torwart, zählen.
Fall Davies könnte die Lage grundlegend ändern
Rein formal erfüllen die Bayern diese Vorgaben. „Es gibt dazu ein Regelwerk, an das wir uns wie alle anderen auch halten werden“, sagte Salihamidzic. „Es sieht so aus, dass wir spielen, und dann werden wir auch in das Spiel gehen, um es zu gewinnen“, ergänzte der 45-Jährige. Womöglich verändert der Fall Davies die Lage aber noch grundlegend.
Nicht nur die neun Coronafälle vom weiter auf den Malediven in der Quarantäne ausharrenden Kapitän Manuel Neuer über Angreifer Leroy Sané bis nun zu Davies dezimieren den Münchner Kader. Hinzu kommen die Abstellungen von Eric Maxim Choupo-Moting und Bouna Sarr für den Afrika-Cup. Und die Vertragsamateure der zweiten Mannschaft haben seit 10. Dezember frei und befinden sich noch nicht wieder im Training.
Gesperrte oder verletzte Akteure wie der noch nicht einsatzfähige Verteidiger Josip Stanisic werden bei den 15 notwendigen Akteuren mitgezählt. Riskant könnte für die Bayern zudem ein Einsatz von Leon Goretzka sein, der nach Patellasehnenproblemen in dieser Woche individuell trainiert. Am Mittwoch trainierte zudem der angeschlagene Niklas Süle nicht. (dpa)