Fußballstars aus München umfliegen Großflughafen: Der FC Bayern schlägt den BER!
Die angefressenen Bayern-Kicker fliegen lieber nach Schönhagen statt zum BER. Wenn das Nachahmer findet, steigt Berlins Flughafen in die dritte Liga ab. Eine Glosse.
Wenn sie erst mal angefressen sind, dann kennen sie beim FC Bayern keinen Spaß. Das musste schon mancher Gegner auf dem Platz erfahren. Aber sie treffen auch abseits des grünen Rasens. Am Sonntag fügte das Stadtensemble vor seinem Spiel am Abend bei Hertha BSC dem BER einen klaren Kantersieg zu: Die Bayern umflogen den Großflughafen vor den Toren der Stadt und landeten mit zwei kleineren Propellermaschinen in Schönhagen, 30 Kilometer südlich von Potsdam.
Zu sehr saß noch die Demütigung vom Februar 2021 in den Bayern-Knochen, als die Maschine des deutschen Fußballmeisters beim BER keine pünktliche Starterlaubnis bekommen, erst mit sieben Stunden Verspätung ging es damals ab nach Doha in Katar.
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Nun aber haben sich die Bayern am BER gerächt. Was nun, wenn andere dem Beispiel folgen? Muss Schönhagen anbauen? Wird der BER verwaisen? Womöglich nicht so schnell, viele Menschen sind mit mehr Umweltbewusstsein geschlagen als der Tross des FC Bayern, nehmen für die Inlandsreise München nach Berlin eh den ICE. Wobei ICE – was ist, wenn andere Mannschaften nach dem Bayern- BER-Beispiel eine Aversion gegen den Hauptbahnhof entwickeln, etwa weil sie dort mal zu viel Verspätung hatten?
Und danach aus Protest nur noch mit dem Regionalzug nach Wannsee oder Königs Wusterhausen gondeln? Vielleicht sollte die Flughafengesellschaft schnell handeln und den Bayern entgegenkommen. Mit einer Blanko-Starterlaubnis oder einem Freiflug nach Doha, da fliegen die Bayern ja oft und gern hin.