Champions League: Der FC Bayern muss sich komplett neu aufstellen
Bayern München kann nicht hunderte von Millionen Euro in neue Spieler investieren. Trotzdem braucht der Klub mehr Sicherheit, um international überzeugen zu können. Ein Kommentar.
In Paris, zumal beim neuen Paris St. Germain mit Neymar und Co., da werden noch andere Mannschaften 0:3 und höher verlieren. Sicher auch solche, die ähnlich große Ansprüche im europäischen Fußball hegen wie der FC Bayern München. Was aber aus Sicht des Deutschen Fußballmeisters Angst macht, ist nicht nur der neue Abstand zum Emporkömmling aus Frankreich, sondern eben die Aussicht, da bald noch mehr abgehängt zu werden. Insofern hatte Robert Lewandowski recht, als er das kürzlich in seinem Spiegel-Interview anmahnte, dass die Bayern abgehängt würden, wenn sie nicht kräftig in neue Stars investieren.
Das liegt in der Natur des Geschäfts: 222 Millionen als Transfersumme wie im Neymar-Deal zwischen Barcelona und Paris können und wollen die Bayern nicht investieren. Nun ist die Frage, wie der Klub den Anschluss an die europäische Spitze halten will. Mittel und Wege beim infrastrukturell am besten aufgestellten Bundesligisten wird es ja wohl geben. Obwohl ein Neymar vermutlich noch nicht auf dem Bayern-Internat sein dürfte. Aber das wird die Bayern nur am Rande interessieren. Nun fangen sie an, sich auf Trainer Ancelotti und dessen taktische Bockigkeit beim Spiel in Paris zu stürzen. Karl-Heinz Rummenigge hat schon von „Konsequenzen“ aus der „bitteren Niederlage“ gesprochen. Denn: „Das war nicht Bayern München.“
Das Problem liegt nicht nur auf dem Platz
Was aber ist Bayern München? Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß sind zur Zeit häufig verschiedener Meinung. Und wo verkriecht sich eigentlich Hasan Salihamidžic? Richtig, der Sportdirektor der Bayern. Der ist gefühlt so schwach in seiner Präsenz, dass es als sicher gelten muss, dass er in zwei, drei Jahren etwas für die Rubrik „Was macht eigentlich...?“ sein wird.
Das Problem der Bayern liegt nicht nur auf dem Platz. Auch das wurde am Mittwochabend im Pariser Prinzenpark deutlich. Der beste deutsche Klub muss sich bald von oben bis unten neu aufstellen, wenn er dauerhaft oben bleiben will – vor allem auch national. Denn erst aus nationaler Dominanz und damit der Sicherheit um das eigene Können wächst auch das Selbstvertrauen, das ein Klub braucht, um international zu dominieren. Diese Sicherheit fehlt den Bayern derzeit. Was auch an Rummenigge, Hoeneß und Ancelotti liegt.