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Die Bayern-Spieler freuen sich über den Führungstreffer.
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Update

2:0 beim VfL Wolfsburg: Der FC Bayern München siegt auch im dritten Duell mit dem VfL Wolfsburg

Bayern München feiert den nächsten Erfolg in der Bundesliga. Gegen den VfL Wolfsburg reichten dem Deutschen Meister zwei späte Tore von Kingsley Coman und Robert Lewandowski.

Marcel Schäfer hat am vergangenen Wochenende zum ersten Mal nach 26 Monaten wieder ein Tor in der Fußball-Bundesliga erzielt. Es wäre allerdings übertrieben zu behaupten, dass der frühere Nationalspieler des VfL Wolfsburg jetzt wieder richtig auf den Geschmack gekommen wäre. Mit wirklichem Heißhunger auf Tore hätte Schäfer seine Mannschaft gestern kurz vor der Pause in Führung geschossen und die Wolfsburger folglich das Spiel gegen den FC Bayern nicht mit 0:2 (0:0) verloren. Es lief die letzte Minute der ersten Halbzeit, als Max Kruse den Ball im Münchner Strafraum mit dem Kopf ablegte. Schäfer stand, sieben Meter vor dem Tor, völlig frei und setzte den Ball am Pfosten vorbei. „Der muss drin sein, ja“, sagte er nach dem Spiel, das in der zweiten Hälfte doch wieder den erwartbaren Verlauf nahm.

„Wir haben mitgehalten, wir hätten auch was mitnehmen können“, sagte Wolfsburgs Manager Klaus Allofs. „Aber du musst die Tore machen. Das ist im Moment ein bisschen unser Problem.“ Nach 41 Heimspielen blieben die Wolfsburger trotz guter Chancen erstmals wieder ohne eigenes Tor. Auch deshalb haben die Münchner jetzt exakt doppelt so viele Punkte wie die Wolfsburger, die zu Saisonbeginn noch als Bayern-Jäger galten; und auch der Abstand auf Hertha BSC und Platz drei, das erklärte Ziel des VfL, beträgt bereits acht Punkte.

In der Anfangsphase sah es am Samstag so aus, als würden die Bayern wie schon im Hinspiel (5:1) und im Pokal (3:1) regelrecht über den VfL hinwegrauschen. „Sie haben es verstanden, uns richtig auf Trab zu bringen“, sagte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking. Nach gerade 70 Sekunden konnte sich Kingsley Coman nahezu ungehindert bis zur Grundlinie durchdribbeln, seine Hereingabe wehrte Torhüter Koen Casteels vor die Füße von Douglas Costa ab, dessen Schussversuch wurde gerade noch geblockt.

Pep Guardiola taperte immer wieder seine Coaching-Zone auf und ab

Zu Beginn kamen die Hausherren kaum einmal an den Ball. „Wie die Fußball spielen, das ist nicht normal“, sagte Wolfsburgs Mittelfeldspieler Luiz Gustavo. Zwischenzeitlich wurden 75 Prozent Ballbesitz für die Bayern ausgewiesen, allerdings fehlte ihnen die Entschlossenheit im letzten Drittel. Coman flankte einige Male auf gut Glück in den Wolfsburger Strafraum. Robert Lewandowski, der im Hinspiel fünf Tore in neun Minuten erzielt hatte, fiel bis zur Pause nicht weiter auf. Wolfsburgs Innenverteidiger Naldo köpfte nach einem Freistoß der Bayern knapp am eigenen Tor vorbei, dazu verfehlte Xabi Alonso mit einem Distanzschuss das Ziel. Es war die letzte Gelegenheit der Bayern vor der Pause – da waren gerade zwölf Minuten gespielt.

Bayerns Trainer Pep Guardiola verwies später auf „Probleme mit der Kontrolle“. Nach einer Viertelstunde kam Wolfsburgs Mannschaft besser ins Spiel. „Sie hat angefangen sich zu wehren“, sagte Hecking. „Sie war aktiv, sie hat es nach vorne versucht.“ Der emsige Max Kruse zwang Torhüter Manuel Neuer nach knapp 20 Minuten erstmals zum Eingreifen. Mit dem Hinterkopf verlängerte er einen Freistoß von Julian Draxler, Neuer tauchte rechtzeitig ab und parierte. So wie auch nach einer halben Stunde, als Kruse allerdings nicht genug Druck in seinen Schuss legen konnte.

Guardiola taperte immer wieder seine Coaching-Zone auf und ab. So richtig zufrieden konnte er lange nicht sein, zumal gegen eine Wolfsburger Mannschaft, der zehn kranke und verletzte Spieler fehlten. Mit Naldo kommt noch ein weiterer hinzu. Der Verteidiger musste eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt werden. Er fällt mit einer Schultereckgelenksprengung wohl bis zum Saisonende aus.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Münchner die Partie bereits für sich entschieden. Nachdem Guardiola mit den Einwechslungen von Thiago und Franck Ribéry die Kontrolle über das Spiel zurückerlangt hatte, nahm der Druck der Bayern wieder zu. Trotzdem wäre der VfL nach einem Konter beinahe in Führung gegangen. Neuer aber lenkte Draxlers Schuss über die Latte. Quasi im Gegenzug fiel das 1:0 für die Gäste. Ribéry leitete den Treffer durch energisches Nachsetzen ein, sein Landsmann Coman vollendete mit einem überlegten Volleyschuss mit der Innenseite.

Die beiden Franzosen waren knapp zehn Minuten später auch am 2:0 beteiligt: Ribéry legte einen Flankenball Comans mit der Brust ab, Lewandowski schlenzte den Ball ansatzlos und mit dem Außenrist zum 2:0 ins Tor. Es war ein Treffer von herausragender Ästhetik. Aber dass Lewandowski gegen Wolfsburg zu Besonderem fähig ist, ist spätestens seit dem Hinspiel bekannt.

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