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Trainer Jupp Heynckes schenkt den Spielern Vertrauen.
© dpa

Achtelfinaleinzug in der Champions League: Der FC Bayern ist aus Erfahrung gut

Die Bayern müssen nicht auf Innovationen setzen, wenn auch ein altmodisches Konzept für den Sieg reicht. Ein Kommentar.

Es ist immer noch kein Maßstab gefunden, kein Gegner, der Auskunft gibt, was die Bayern können in der Nach-Ancelotti-Phase. Celtic Glasgow, nun gut, die sollten inzwischen von einem gut disponiertem deutschen Zweitligisten, sagen wir, ihrem derzeitigen Spitzenreiter, zu schaffen sein. Und gegen die Parvenüs aus Leipzig reicht die besondere Motivation eines Platzhirsches, der die Tradition zu wahren hat. Was also ist der FC Bayern im ausgehenden Jahr 2017? Das Non plus ultra im deutschen Fußball, aber das war er auch trotz aller Misstöne unter Ancelotti. Ein Klub, der sich noch nicht entschieden hat zwischen Laptop und Lederhose?

Hier die Moderne, die etwas gierig erscheint und verkörpert wird von Karl-Heinz Rummenigge. Dort die Tradition, die etwas gestrig wirkt und gepredigt wird von Uli Hoeneß. Derzeit mit Erfolg. Der FC Bayern München steht im Achtelfinale der Champions League, souverän, wie lange nicht mehr, solide, wie lange nicht mehr, und irgendwie erwachsen, reif, erfahren. Es gelten die Worte Konrad Adenauers: „Keine Experimente!“

Fußball ist, da kann rumdoktern wer will, immer noch ein Laufspiel, und wenn die Spieler laufen und laufen wollen und laufen gelassen werden, ist das zwar ein altmodisches Konzept für den Sieg, aber ein wirkungsvolles. Und es ist ein psychologisches Spiel. Laufen die Spieler mit breiter Brust auf und dem Vertrauen des Trainers, ist das die zweite Grundlage für den Erfolg.

Trainer Jupp Heynckes muss nicht Psychologie studiert haben, um der versierteste Fußball-Psychologe der Liga zu sein. Er nimmt seine Spieler ernst, das danken sie ihm. Dass er schon über 70 ist, so what, das Alter hat vieles für sich. Und schließlich muss er nicht laufen, er muss nur wissen. Das tut er. Paris St. Germain sollte gewarnt sein.

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