VfB Stuttgart: Der Bruddler auf der Trainerbank
Ein Trainer, der die Dinge gern beim Namen nennt: Alexander Zorniger kann mit seiner mindestens direkten Art seine Spieler auch mal vor den Kopf stoßen - in Stuttgart scheint man schon genervt vom anspruchsvollen Trainer.
Das Bruddeln gehört beim VfB Stuttgart dazu. Georg Niedermeier, Martin Harnik, Timo Werner und auch der Rest – alles Pfeifen. So oder so ähnlich ist zurzeit der Tenor aus den Reihen der berüchtigt-kritischen Haupttribüne in der Stuttgarter Arena. Alexander Zorniger passt insofern ganz gut zu dem Traditionsklub aus Stuttgart. Das Dumme ist nur, dass der 47-Jährige nicht auf der Haupttribüne, sondern auf der Trainerbank sitzt.
Angreifer Timo Werner sei beim 2:2 gegen Hoffenheim derart viel mit „Küsschen-Küsschen-Machen“ beschäftigt gewesen, dass er deswegen die riesige Torchance kurz vor Schluss ja gar nicht hätte machen können, merkte Zorniger süffisant an.
Der Fußball findet in Zornigers Kopf statt
Schon in den vergangenen Tagen war aufgefallen, dass Zorniger die Dinge gerne beim Namen nennt. „Hinten fallen zu viele Tore, vorne zu wenig, und Harnik schießt aus drei Metern vorbei“, sagte er. Oder: „Wir haben keine brutalen 1:1-Monster auf der Bank. Und jetzt braucht mir keiner mit Georg Niedermeier zu kommen.“
Dazu muss man wissen, dass Zorniger als Jahrgangsbester des Fußballlehrgangs eine strebsam angelernte Vorstellung vom perfekten Fußball hat. Der Fußball in seinem Kopf wird gespielt von technisch-taktisch ausgereiften Laufwundern mit präziser Zielführung. Doch dieser Fußball findet eben vor allem in Zornigers Kopf und schon gleich gar nicht beim VfB Stuttgart statt. Dort ist man zunehmend genervt von dem fordernden Fußballtheoretiker. Vielleicht passt Alexander Zorniger doch nicht so gut zu diesem Klub.