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Party mit den Fans. Die Spieler des 1. FC Union feiern den Sieg bei Maccabi Haifa vor dem Gästeblock.
© imago images/Matthias Koch
Update

„Die Hertha liegt im Bett, Union spielt in Europa“: Der 1. FC Union hat Lust auf weitere Abenteuer

Nach dem knappen 1:0-Sieg bei Maccabi Haifa haben die Berliner alles in der eigenen Hand. Mit einem Sieg gegen Prag überwintern sie in der Conference League.

Julian Ryerson saß mit bandagiertem Oberschenkel auf einer Metallkiste, doch seine Blessur schien den Siegtorschützen des 1. FC Union in diesem Moment nicht zu stören. Nach dem 1:0-Sieg seiner Mannschaft bei Maccabi Haifa hatte der Norweger den besten Platz, um sich das neueste Liedgut der gut 600 mitgereisten Fans anzuhören. „Die Hertha liegt im Bett, die Hertha liegt im Bett, Union spielt in Europa!“, sangen die Berliner Anhänger wenige Tage nach dem Derbysieg – und Ryerson lächelte beseelt. Die Spieler haben Spaß, die Fans haben Spaß, es war ein passendes Bild für Unions bisherige Europapokalsaison.

Im Gegensatz zu manch etabliertem Bundesligisten, der sich in den vergangenen Jahren lustlos bis zum frühen Ausscheiden durch das internationale Geschäft geschleppt hat, gehen die Berliner die Conference League voller Euphorie an. „Einfach überragend, wie sie uns wieder begleitet haben. Das ist Union Berlin“, sagte Abwehrspieler Marvin Friedrich über die Fans.

Spielerisch war die Berliner Darbietung weit weniger eindrucksvoll. Union zeigte, vor allem offensiv, eine der schwächsten Leistungen der Saison, klare Torchancen gab es abgesehen von Ryersons Kopfballtreffer kaum. Aber das interessierte schon Minuten nach Abpfiff niemanden mehr. „Im Spiel mit dem Ball war das sicher keine Offenbarung, aber es ist auch mal wichtig, ein Spiel unter solchen Umständen zu gewinnen“, sagte Trainer Urs Fischer.

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Durch den zweiten Sieg gegen Haifa – gleichbedeutend mit dem zweiten Sieg in der Gruppenphase überhaupt – hat Union weiter alle Chancen auf das Überwintern im Europapokal. Platz eins und die damit verbundene direkte Qualifikation fürs Achtelfinale war schon vor dem Spiel in Israel nicht mehr möglich, doch die Aussichten auf Platz zwei haben sich durch das Unentschieden im Parallelspiel zwischen Feyenoord Rotterdam und Slavia Prag deutlich verbessert.

Nach fünf von sechs Spieltagen haben die Berliner nur noch einen Punkt Rückstand auf Slavia und so reicht zum Abschluss in zwei Wochen im Olympiastadion selbst ein knapper Sieg im direkten Duell mit den Tschechen. Als Gruppenzweiter würde Union im Februar in der Zwischenrunde auf einen Gruppendritten aus der Europa League treffen. Mögliche Gegner wären dabei etwa Celtic Glasgow, Olympique Marseille, Fenerbahce Istanbul oder der SSC Neapel. Nicht die schlechtesten Widersacher für ein weiteres Kapitel der Berliner Europapokalabenteuer.

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Doch dafür muss Union am 9. Dezember erst mal gegen Slavia Prag gewinnen – und das wird nach den Eindrücken aus dem Hinspiel, als Union beim 1:3 in Tschechien über weite Strecken klar unterlegen war, sicher nicht einfach. „Wir wollten ein Endspiel haben, das haben wir jetzt. Wir werden alles dafür tun, dass wir zu Hause gewinnen“, sagte Max Kruse nach dem schmeichelhaften Sieg in Haifa.

Von der israelischen Küstenstadt mit ihrem angenehm milden Klima ging es am Freitag ins kalte Frankfurt am Main, wo am Sonntag (15.30 Uhr, Dazn) schon das nächste Bundesligaspiel ansteht. Erst danach kehrt die Mannschaft nach Berlin zurück. Gegen die Eintracht stehen auch die gegen Maccabi noch gesperrten Christopher Trimmel und Cedric Teuchert wieder zur Verfügung.

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