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Augen zu und durch! Robin Knoche (oben) spielt bei Union immer und scheint immun gegen die Dreifachbelastung aus Bundesliga, Pokal und Europacup zu sein.
© Matthias Koch/Imago

Seit fast einem Jahr zu Hause ungeschlagen: Der 1. FC Union hat die 18 im Blick

Der 1. FC Union will am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach seine beeindruckende Heimserie ausbauen. Die Europapokaleuphorie ist vorerst nur Nebensache.

Im Gegensatz zu seinem Arbeitgeber hat Urs Fischer reichlich Erfahrung im internationalen Geschäft. Als Spieler und Trainer hat er bei 69 Europapokalspielen mitgewirkt, war in Rom und Sevilla, Lissabon und London. Dennoch ist der Coach des 1. FC Union von der Gruppenauslosung in der Conference League angetan. Am Samstagmorgen veröffentlichte die Uefa die genauen Ansetzungen und los geht es für die Berliner am 16. September mit einem Auswärtsspiel bei Slavia Prag. Zwei Wochen später steht das Heimspiel im Olympiastadion gegen Maccabi Haifa an, dann geht es zwei Mal gegen Feyenoord Rotterdam. „Das ist eine interessante Gruppe mit tollen Reisen“, sagte Fischer, wollte dann aber nicht zu sehr von der Zukunft schwärmen. „Es geht noch ein Stück, bis wir in Prag das erste Spiel bestreiten. Jetzt liegt der Fokus auf Gladbach.“

An diesem Sonntag (15.30 Uhr, Dazn) empfängt Union die Borussia im mit 11.006 Zuschauern – darunter erstmals wieder 1190 Gästefans – ausverkauften Stadion An der Alten Försterei und der Schweizer Trainer machte ganz deutlich, dass sich an seiner Herangehensweise trotz der Europapokalteilnahme nichts ändert. „Ich freue mich auf das Spiel. Wenn das für mich Alltag wäre, wäre ich mit mir nicht zufrieden“, sagte Fischer. Die Botschaft dahinter war klar: Wir werden ganz sicher nicht anfangen, die Bundesliga zu unterschätzen.

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Daran ändert auch das letzte Ergebnis der Gladbacher nichts. Das 0:4 gegen Leverkusen will Fischer nicht überbewerten und dass die Borussia noch sieglos im unteren Tabellendrittel steht, ebenfalls nicht. Doch verstecken werden sich die Berliner nicht. In der vergangenen Saison holte Union gegen Gladbach zwei Unentschieden und Hoffnung macht außerdem die starke Heimbilanz. 17 Ligaspiele in Folge hat Union im Stadion An der Alten Försterei nicht verloren. Die letzte Niederlage gab es vor fast einem Jahr gegen den FC Augsburg. „Um eine solche Serie hinzubekommen, musst du vieles richtig machen“, sagt Fischer. „Wir werden alles daran setzen, dass sie noch ein bisschen weitergeht.“

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Verzichten müssen die Berliner dabei auf den gesperrten Marvin Friedrich sowie weiter auch auf Grischa Prömel, der nach seiner Operation aber Fortschritte macht und beim Testspiel gegen Regionalligist Lichtenberg 47 am Dienstag erstmals zum Einsatz kommen soll. Im zentralen defensiven Mittelfeld ist die Auswahl für Fischer damit weiter begrenzt. Neben Stammspieler Rani Khedira steht mit Sebastian Griesbeck nur eine Alternative zur Verfügung. Laut „Kicker“ ist Union deshalb an Kevin Möhwald von Werder Bremen interessiert. Ein Teil der für Robert Andrich eingenommenen Ablösesumme könnte für den 28-Jährigen gleich wieder investiert werden.

Gegen Gladbach wird Khedira – wie bisher in allen Pflichtspielen – vermutlich als alleiniger Sechser auflaufen. Nach dem Europapokalspiel am Donnerstag dürfte Fischer dosiert rotieren. „Bis jetzt ist das sehr gut aufgegangen und wir werden unserer Linie treu bleiben“, kündigte der Trainer an.

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