2. Fußball-Bundesliga: Der 1. FC Union gewinnt 1:0 bei Dynamo Dresden
Im Saisonfinale gelingt Union noch ein Auswärtssieg in Dresden. Die Saison beenden die Berliner auf Platz acht - auch Dynamo darf am Ende trotz der Niederlage jubeln.
Die Verantwortlichen des 1. FC Union Berlin hatten schon früh angekündigt, dass sie das letzte Ligaspiel der Saison am Sonntag bei Dynamo Dresden nicht als lustigen Betriebsausflug angehen würden. Berliner Geschenke für die abstiegsbedrohten Sachsen waren also nicht wirklich zu erwarten – und auch die etwa 3000 mitgereisten Union-Fans machten früh klar, dass sie sich von den zahlenmäßig übermächtigen Dresdner Anhängern nicht einfach überstimmen lassen wollten. So sangen sie während der Dynamo-Hymne unentwegt und machten dabei ganz schön Lärm. Das ließen die Hausherren natürlich nicht unerwidert und es entwickelte sich ein ständiges akustisches Hin und Her auf den Tribünen.
Das Geschehen auf dem Rasen konnte mit der Atmosphäre auf den Rängen nicht mithalten. In einem vor allem in der zweiten Halbzeit ereignisarmen Spiel siegte Union vor 30.785 Zuschauern im ausverkauften Dresdner Stadion durch ein spätes Tor des eingewechselten Philipp Hosiner schmeichelhaft mit 1:0 (0:0). „Beide Mannschaften sind wenig Risiko eingegangen und ein 0:0 wäre das gerechte Ergebnis gewesen“, sagte Michael Parensen.
Die Sachsen profitierten jedoch von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen und bleiben ebenso wie die schon geretteten Berliner zweitklassig. Ein Punkt hatte Dynamo am Ende mehr als Erzgebirge Aue, das in die Relegation muss und zwei mehr als der neben Kaiserslautern zweite direkte Absteiger Eintracht Braunschweig.
Unions Trainer André Hofschneider veränderte seine erfolgreiche Startelf der Vorwoche auf zwei Positionen. Für den verletzten Steven Skrzybski (Muskelfaserriss im Oberschenkel) spielte Akaki Gogia und Marcel Hartel begann anstelle von Dennis Daube. Für U-21-Nationalspieler Hartel war es der erste Einsatz von Beginn an seit Ende Februar. Hosiner, Unions einziger einsatzfähiger Stürmer, saß anfangs hingegen auf der Bank.
Joker Hosiner erzielte in der 82. Minute das Tor des Tages
Die Berliner begannen schwungvoll und hatten schon in den ersten zehn Minuten zwei Chancen. Hartels Schuss war aber zu zentral und bei einem Konter fehlte die letzte Präzision.
Zu diesem Zeitpunkt führte Braunschweig noch in Kiel und Dynamo reagierte auf die schlechten Nachrichten von der Konkurrenz mit mehr Offensivdrang. Die Gastgeber waren nun die gefährlichere Mannschaft. Unions Innenverteidiger Marvin Friedrich verhinderte gegen Moussa Koné mit zwei herausragenden Rettungsaktionen den Rückstand. Zudem hatten die Berliner bei einem Lattenschuss von Philip Heise Glück.
Kurz vor der Halbzeit blockte dann auch der ehemalige Dresdner Toni Leistner einen Schuss von Rico Benatelli und so musste Union froh sein, dass es zur Pause noch 0:0 stand. Doch auch die Dresdner konnten relativ beruhigt in die Kabine gehen. Kiel führte mittlerweile 4:2 gegen Braunschweig und der Klassenerhalt war damit so gut wie sicher.
Dem Spiel in Dresden tat dieser Zwischenstand, über den Dynamos Trainer Uwe Neuhaus natürlich informiert war, nicht gut. Beide Mannschaften schienen mit einem Punkt zum Saisonende leben zu können und so spielte sich das Geschehen meist zwischen den Strafräumen ab. Die Intensität sank deutlich und besonders Union fehlte bei eigenem Ballbesitz jeglicher Esprit. Daran änderten anfangs auch die Einwechslungen von Hosiner und Kristian Pedersen nichts. Dynamo schaltete nach Ballgewinnen das ein oder andere Mal schnell um, wirklich gefährliche Szenen wie in der ersten Halbzeit waren aber kaum noch vorhanden – bis zur 82. Minute, als Joker Pedersen Joker Hosiner das 1:0 auflegte. „Nach so einer verkorksten Saison ist es ein versöhnlicher Abschluss, dass wir den Fans noch einen Derbysieg schenken konnten“, sagte Hosiner.